Auch wenn Kinder weniger gefährdet seien als Erwachsene, so seien schwere Krankheitsverläufe auch bei Kindern und Jugendlichen vorgekommen – bei mehr als 500 seien Spitalsaufenthalte nötig geworden, hieß es am Donnerstag.
Die Österreichische Ärztekammer (ÖAK) empfiehlt die Corona-Schutzimpfung für Zwölf- bis 15-Jährige. Der Nutzen übersteige das Risiko bei Weitem, führte Rudolf Schmitzberger, Leiter des ÖÄK- Referates für Impfangelegenheiten, in einer Aussendung aus. „Es gibt eine für sie zugelassene Impfung, die hervorragend wirkt – in dieser Altersgruppe sogar besser als in anderen – und kaum nennenswerte Impfreaktionen gezeigt hat.“ Weder in der Zulassungsstudie noch bei den Millionen Impfdosen, die bereits an Zwölf- bis 15-Jährige weltweit verabreicht wurden, habe es gehäuft schwere Folgen gegeben, hieß es in der Aussendung. Man solle sich daher den Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums und der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde anschließen.
Ein weiterer Vorteil der Covid-19-Impfung sei: Man dürfe nicht außer Acht lassen, dass die Impfung für Kinder und Jugendliche großteils wieder den unbeschwerten Unterricht und die unbeschwerte Pflege von Sozialkontakten ermöglich. „Kinder und Jugendliche haben unter dieser Pandemie wirklich genug gelitten – sie brauchen ihre Sicherheit und Unbeschwertheit zurück. Diese kann die Impfung ihnen ermöglichen.“ Ein weiteres Argument für die Impfung der Jugendlichen sei neben dem Individualschutz die Herstellung eines Gemeinschaftsschutzes.
„Trotz der erfolgten Lockerungen dürfen wir nicht glauben, dass der Kampf gegen das Virus bereits gewonnen ist“, rief Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, am Donnerstag neuerlich zur Vorsicht auf. Die Delta-Variante sei absolut ernst zu nehmen, in Großbritannien und sogar im Impf-Vorzeigeland Israel würden die Infektionszahlen wieder deutlich steigen. „Der bevorstehende Urlaubsreiseverkehr wird das Problem zudem noch verschärfen.“ Es sei jetzt entscheidend, dass alle die aktuellen Maßnahmen und Kontrollen sehr ernst nehmen. „Wir werden weiter die Masken brauchen und die 3G-Nachweise müssen streng und verlässlich kontrolliert werden. Wenn wir jetzt nicht aufpassen, werden die Infektionszahlen auch bei uns bald wieder steigen“, sagte Szekeres. Größter Trumpf sei nach wie vor die Impfung. (red)