Das Gesundheitsministerium schätzt, dass die Corona-Impfung bis Ende April 1.800 Todesfälle verhindert hat. Insgesamt gab es mehr als 10.000 Tote. Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der NEOS hervor.
Bisher sind in Österreich 10.662 Menschen nach einer Corona-Infektion verstorben – davon 2.200 in den Monaten Februar, März und April. Für die Modellrechnung hat das Ministerium diese Zahlen nun jenen Werten gegenübergestellt, die ohne Impfung zu erwarten gewesen wären. Die Grundannahme lautet, dass sich die Infektionen und Todesfälle ohne Impfung auch bei den über 65-Jährigen analog zu den Fallzahlen bei den (damals großteils ungeimpften) 16- bis 65-jährigen entwickelt hätten. Damit hätte es in den Monaten Februar, März und April ohne Impfung 1.807 Todesfälle mehr gegeben. Gemäß dieser Vergleichsrechnung hat die Impfung also mehr als vier von zehn Todesfällen verhindert, ebenso jede dritte Hospitalisierung (3.888) sowie etwas mehr als jede dritte Einlieferung auf eine Intensivstation (1.755). Einmal mehr zeigt die Anfragebeantwortung allerdings auch die mangelhafte Datenlage bei der Bekämpfung der Pandemie auf. So kann das Gesundheitsministerium derzeit nicht beziffern, welcher Anteil der Risikopatienten bereits gegen Covid-19 geimpft ist.
NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker fordert angesichts dieser Wirkungszahlen noch einmal massive Anstrengungen bei der Impfkampagne. „Wir sehen aus den Impfvorreiter-Ländern Großbritannien und Israel, dass die Impfquote ab 60 Prozent kaum noch steigt. Es muss jetzt alles getan werden, damit wir zumindest über 70 Prozent Durchimpfung kommen und für den Herbst gerüstet sind“, so der NEOS-Abgeordnete. Angesichts der hohen Wirksamkeit der Impfungen bei der älteren Altersgruppe müssten vor allem die Bundesländer mit einer geringeren Durchimpfung noch einmal alles tun, um die Älteren für die Impfung zu gewinnen. (red/APA)