Corona-Impfung: Johnson & Johnson will im September finale Studien starten

Der Pharmariese Johnson & Johnson gab bekannt, dass der Impfstoffkandidat des Unternehmens in einer präklinischen Studie vor der Infektion durch das SARS-CoV-2-Virus geschützt hat. Im September sollen Phase-3-Studien starten.

„Die präklinischen Studiendaten zeigen, dass unser Impfstoffkandidat gegen SARS-CoV-2 eine starke Antikörperreaktion hervorruft und bei Gabe von nur einer Impfdosis vollständigen oder beinahe vollständigen Schutz gegen COVID-19 bietet. Wir gehen deshalb davon aus, dass wir unsere Impfstoffentwicklung weiterhin zügig vorantreiben können, während wir gleichzeitig die Produktionskapazitäten ausbauen und die Herstellung des Impfstoffkandidaten vorbereiten. Nach dem vorgezogenen Start der klinischen Studien der Phase 1/2a im Juli streben wir an, im September mit der Phase-3-Studie zu beginnen“, gab Paul Stoffels, Forschungschef von Johnson & Johnson, bekannt. Die Studiendaten wurden im wissenschaftlichen Journal „Nature“ veröffentlicht.

Unabhängig davon, dass die klinische Entwicklung des Impfstoffkandidaten bisher signifikant beschleunigt werden konnte, erfüllt das klinische Impfstoffprogramm höchste Anforderungen an GMP (Good Manufacturing Practices) und Qualität. Die Sicherheit und Verträglichkeit des Impfstoffkandidaten gegen COVID-19 hätten für Johnson & Johnson höchste Priorität, teilte der Konzern mit. Das umfassende klinische COVID-19-Studienprogramm von Janssen, der Pharmasparte von Johnson & Johnson, wird in parallelen Studien sowohl Ein- als auch Zwei-Dosis-Impfregime von des Impfstoffkandidaten Ad26.COV2.S untersuchen. In die Phase-3-Studien sollen insbesondere Bevölkerungsgruppen eingeschlossen werden, die in besonderem Maße von der Pandemie betroffen sind. In den USA sind dies unter anderem dunkelhäutige und hispanische Menschen sowie Teilnehmer über 65 Jahren.

Parallel zu den klinischen Entwicklungsaktivitäten baut Johnson & Johnson die Produktionskapazitäten aus und bereitet die Herstellung des Impfstoffkandidaten vor. Das Unternehmen führt derzeit Verhandlungen mit strategischen Partnern weltweit, um den Zugang zu einem künftigen Impfstoff gegen COVID-19 zu ermöglichen. Johnson & Johnson hat sich dazu verpflichtet, 2021 weltweit insgesamt eine Milliarde Dosen eines wirksamen und sicheren Impfstoffs zur Verfügung zu stellen. In der akuten Pandemiephase wird das Unternehmen den künftigen Impfstoff zum Selbstkostenpreis abgeben. (red)

Zur Studie: https://www.nature.com/articles/s41586-020-2607-z

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