Der Österreichische Apothekerverband erwartet wegen der teils stark rückläufigen Kundenzahlen Kurzarbeit in manchen Apotheken. Nach einem Rekordansturm zu Beginn der Einschränkungen herrsche nun vor allem in Apotheken in Einkaufszentren eine Flaute.
„Es ist zu erwarten, dass auch einzelne Apotheken das Kurzarbeitsmodell der Regierung in Anspruch nehmen müssen, um die Arbeitsplätze zu sichern, was sich aber nicht auf die Öffnungszeiten der Apotheken auswirken wird“, teilte der Apothekenverband in seinem wöchentlichen Lagebericht mit. Die verlässliche niederschwellige Arzneimittelversorgung werde aber zu keinem Zeitpunkt gefährdet sein.
Gut etabliert habe sich hingegen die Zustellung von Arzneimitteln an Personen, die keine Apotheken besuchen können oder dürfen. Dieses Service sei an vielen Orten von den Gemeinden oder von Hilfsorganisationen übernommen worden, es werde auch eine Kooperation mit der Initiative „Team Österreich“ von Rotem Kreuz und Hitradio Ö3 etabliert. Auch die Außendienstmitarbeiter von Pharmafirmen helfen wie berichtet aus. Auch die Rezeptausstellung per E-Mail oder Fax durch Hausärzte funktioniere gut. Kritik gibt es hingegen am kurzfristig ausgerollten E-Rezept: „Hier gibt es noch erhebliche Anlaufschwierigkeiten, die den Apotheken enorme Zusatzleistungen und Rechercheaufgaben abverlangen. Nach der Corona-Krise gilt es, die in diesen Wochen gesammelten Erfahrungen zu verwenden, um das System des E-Rezeptes nachhaltig zu optimieren“, sagt der Präsident des Apothekerverbandes, Jürgen Rehak.
„Die Apotheken haben mittlerweile flächendeckend die notwenigen Maßnahmen gesetzt, um den weiteren dauerhaften Betrieb sicher zu stellen. Hier liegt der Fokus vor allem auf der Minimierung des Ansteckungsrisikos des Personals. Dazu zählen Schutzvorkehrungen mit Plexiglasscheiben, Zwei-Schicht-Systeme in den Apotheken, Reduktion der Anzahl der Kundinnen und Kunden in den Apothekenräumlichkeiten durch Aushänge, Einbahnregelungen usw. Die Akzeptanz bei Kundinnen und Kunden sowie dem Personal ist groß – auf diese Art und Weise sind die Apotheken auch für die nächsten Tage und Wochen gerüstet“, schließt Rehak sein Resümee ab. (red)