Die Entwicklung eines COVID-19-Medikaments mit Antikörpern aus Blutplasma von Genesenen – auch aus Österreich – geht in eine entscheidende Phase. Das Mittel ist zur Behandlung erwachsener Spitalspatienten gedacht, bei denen ein ernsthaftes Risiko von Komplikationen besteht.
In Phase III der klinischen Studie werden nun Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit an Patienten getestet, teilte am Wochenende der Pharmakonzern Takeda in Österreich mit. Zur Entwicklung der Anti-COVID-19 Hyperimmunglobulin-Therapie (CoVIg-19) hatten sich mehrere Blutplasma-Unternehmen zu einer Allianz zusammengeschlossen, hieß es in einer Aussendung von Takeda, das in Österreich zwölf Plasmazentren betreibt. „Die erste Plasmaspende für CoVIg-19 kam aus einem unserer BioLife Plasmazentren in Österreich“, betonte Matthias Gessner, Leiter von BioLife Europa. „Die Plasmaspende ist der wesentliche erste Schritt auf dem Weg zur Entwicklung eines möglichen Arzneimittels gegen COVID-19. Auch hier ist Österreich führend“, sagte er.
Ende Juni war am Produktionsstandort von Takeda in Wien der Herstellungsprozess von klinischem Material auf Basis einer bewährten Plattform gestartet worden. Der Prozess dauert normalerweise im Durchschnitt etwa ein Jahr, bis mit der Produktion begonnen werden kann. Der Wiener Standort stellte nun in weniger als zwei Monaten nach der Prozessimplementierung die ersten Medikamente für die klinische Studie fertig. „Das Projekt ist von globaler, gesundheitspolitischer Bedeutung. Mit unserer Expertise am Standort in Wien tragen wir maßgeblich zur Entwicklung bei“, erläuterte Thomas Kreil, Leiter der Global Pathogen Safety von Takeda. Bei der geplanten Behandlung handelt es sich um eine intravenöse Hyperimmunglobulin-Therapie (H-Ig) aus Blutplasma. Bei einem Erfolg der Tests könnte dies eine der ersten Behandlungsoptionen für Krankenhauspatienten mit COVID-19 werden, betonte Takeda. (APA/red)