Corona-Medikamente sollen in Ordinationen abgegeben werden

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Die Ärztekammer will ein „Full-Package“ in Ordinationen anbieten: Diagnose, Therapie und Medikamentenabgabe bei niedergelassenen Ärzt:innen.

„Die Rolle der niedergelassenen Ärzteschaft als Partnerin in der Bewältigung der Corona-Krise“ unterstreicht der Präsident der Österreichischen und Wiener Ärztekammer, Johannes Steinhart am Wochenende. Es wäre eine Win-Win-Situation für die Patient:innen sowie das Gesundheitssystem im Gesamten, wenn zukünftig Diagnose und Therapie von an Corona Erkrankten in den Ordinationen erfolge, sagt er. „Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte standen gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen in den Spitälern von Anfang an an vorderster Front bei der Bewältigung der Pandemie. Auch in Zukunft wollen wir unsere Verantwortung wahrnehmen und ein ‚Full-Package‘ unseren Patientinnen und Patienten anbieten.“

Konkret nennt hier Steinhart das Screening von asymptomatischen Patient:innen, Diagnosestellungen mittels Antigen- und PCR-Test, die Beratung über Therapiemöglichkeiten und Medikamenteninteraktionen, Krankschreibungen sowie die Ausgabe aller Medikamente direkt in der Ordination – letzteres rechtlich gedeckt durch Paragraf 57 Ärztegesetz, wonach niedergelassene Ärzt:innen auch ohne Hausapotheke Medikamente vorrätig haben müssen, um in dringenden Fällen Erste Hilfe leisten zu können. Die Ärztekammer weist noch auf einen weiteren wesentlichen Aspekt hin: Die Abgabe des Medikaments Paxlovid erspare den Patient:innen mühsame Wege sowie eine deutliche Reduktion der Ansteckungsgefahr, etwa wenn der Weg in die Apotheken wegfalle. „Die Allgemeinheit profitiert durch mehr Infektionsschutz durch weniger unnötige Wege und Kontakte und von weniger Umweltbelastung. Und nicht zuletzt profitiert davon auch die Regierung, weil sie sich bei den antiviralen Covid-19-Medikamenten die 15 Euro Steuergeld pro Packung erspart, die aktuell für die reine Abgabetätigkeit in die Taschen der Apotheker fließen. Denn Ärztinnen und Ärzten geben die Medikamente ja kostenlos ab. Die Honorierung des Aufwandes ist durch das ärztliche Beratungsgespräch abgedeckt“, betont Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. (rüm)