Die Apothekerschaft sieht die Ursache für den letzten Lockdown vor allem bei der Politik. Der Newskanal RELATUS PHARM hat dazu eine Umfrage aus dem Vorjahr wiederholt – das Ergebnis überrascht.
Wie hat sich die Einstellung der Apotheker zum Lockdown im Jahresvergleich entwickelt? Der Newskanals RELATUS PHARM wollte es genau wissen und stellte Ende 2021 den Leserinnen und Lesern die gleichen Fragen, die auch schon 2020 zu Beginn des herbstlichen Lockdowns gestellt wurden. Fazit: Die Maßnahmen sahen sogar mehr Apotheker als gerechtfertigt an, als im Herbst 2020: 67,3 % vers. 60,7% in 2020. 29,2 % lehnten den Lockdown 2021 ab, 2020 waren es 39,3 % (n= 100). Allerdings zeigen sich diesmal 91,8 % davon überzeugt, dass der Lockdown mit entsprechenden Maßnahmen zu verhindern gewesen wäre (67,5 % „Ja“, 24,3 % „Eher Ja“), während das 2020 noch 73,3 % so sahen.
Die Schuld geben die Apotheker nicht nur der Unvorsichtigkeit der Bevölkerung (68,1 % in 2021 vers. 53,7 % in 2020) sondern vor allem der Politik. Und hier zeigt sich im Vergleich zu 2020 ein deutliches Politikversagen in der Meinung der Apotheker: 66,4 % (53,6 %) machten den Bundeskanzler dafür verantwortlich, dass der Lockdown nötig wurde, 62,8 % (48,2 %) den Gesundheitsminister und 54,0 % (23,2 %) die Länder und Kommunen.
Verschlechtert hat sich deshalb auch die Note, die die Apotheker der Corona-Politik der Regierung geben: gab es Ende 2020 die Note 3,4, so ist es nun die Note 3,9. Und die Apotheker sind auch wenig hoffnungsfroh, dass sich die Politik aber auch die Virusgefahr ändern: 62,5 % rechnen mit weiteren Lockdowns, 2020 waren es noch 76,8% gewesen. (rüm)