Die Pharmabranche hat ihre Innovationsbilanz 2021 vorgelegt: 92 Arzneimittel wurden demnach von der Europäischen Arzneimittelbehörde zur Zulassung empfohlen. 2022 dürften es deutlich weniger werden.
Insgesamt 92 neue Arzneimittel hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA im Vorjahr laut ihrem Bericht zur Zulassung empfohlen. 53 davon beinhalten einen neuen Wirkstoff. Zusätzlich wurden insgesamt 89 Indikationsausweitungen von bestehenden Arzneimitteln empfohlen, die nun auch in anderen Bereichen, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunologie und Pneumologie zum Einsatz kommen. 35 dieser Produkte können nun auch bei Kindern eingesetzt werden.
Den größten Anteil der neuen Produkte stellen nicht wie vermutet Corona-Produkte dar, sondern weiterhin Krebsmedikamente. Weitere Anwendungsgebiete sind unter anderem die Immunologie, Rheumatologie, und Neurologie. Darüber hinaus schlagen allerdings auch Impfstoffe und Therapeutika gegen Covid-19 zu Buche. Für dieses Jahr rechnet der deutsche Verband forschender Arzneimittelhersteller (vfa) mit mehr als 45 Innovationen.
„Die von der EMA zur Zulassung empfohlenen Produkte stellen in ihrem Therapiegebiet jeweils einen erheblichen Fortschritt dar und erweitern die Vielfalt der Arzneimittelversorgung in Europa“, sagte Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG. Der Einsatz innovativer Arzneimittel helfe nicht nur der Bevölkerung, sondern trage auch zur Produktivität der Volkswirtschaft bei und dazu, das Gesundheitssystem zu entlasten. Herzog plädiert folglich dafür, dass Arzneimittel nicht als Kostenfaktor gesehen werden, sondern vor allem als Investitionen mit direktem und indirektem Nutzen. (red)