Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat sich trotz Kritik und sich widersprechenden Expertenmeinungen für die Beibehaltung der Maskenpflicht ausgesprochen. „In der jetzigen Situation erfüllt die Maske eine wesentliche Funktion.“
Mund-Nasenschutz müsse unter anderem in Geschäften und in Öffentlichen Verkehrsmittel getragen werden, sagte Anschober. Allerdings könne er sich sehr wohl vorstellen, dass es „irgendwann eine gewisse Flexibilität geben könnte“. Bereits mehrfach angekündigt hat der Gesundheitsminister eine große Detailevaluierung aller Maßnahmen in der ersten Junihälfte. „Da werden wir uns solche Fragen dann ansehen“, kündigte Anschober an. Allerdings könne er definitiv keinen Zeitpunkt sagen, „wann wir einzelne Maßnahmen reduzieren können“. Weiterhin müsse Vorsicht das primäre Ziel sein. Ihm sei es lieber, zwei Wochen später zu reagieren mit Lockerungsmaßnahmen. Die WHO habe zuletzt geraten, dass sich Europa auf eine zweite Welle vorbereiten müsse. Auch das „soll uns animieren, auf der vorsichtigen Seite zu bleiben“.
Auch Florian Thalhammer, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Infektiologie, sprach sich für die Beibehaltung des Nasen-Mundschutzes aus. „Ich breche eine Lanze für die Maske.“ Er bestätigte aber, dass es dazu „heftige Diskussionen unter Experten gibt“. Ihre Vorteile würden auch Vergleiche mit anderen Ländern zeigen, dass es in jenen mit Masken ein deutlich geringeres Erkrankungsrisiko gebe und in jenen, in denen die Pflicht eingeführt wurde, die Erkrankungszahl zurückgegangen ist. Für die Normalbevölkerung sind textile Masken ausreichend, sagte der Experte. (APA)