Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Donnerstag abend nach der Zunahme von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ ausgerufen. Österreich überarbeitet den Pandemieplan.
Mit dem internationalen Gesundheitsnotstand sind konkrete Empfehlungen an Staaten verbunden, um die Ausbreitung über Grenzen hinweg möglichst einzudämmen. Noch sei die Zahl der Infektionen außerhalb Chinas relativ gering, sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Aber man wisse nicht, welchen Schaden das Virus in einem Land mit einem schwachen Gesundheitssystem anrichten würde.
In Österreich wird derzeit der Influenza-Pandemieplan aus dem Jahr 2006 überarbeitet. Generell sei das Dokument als Rahmenplan zu verstehen und enthalte Empfehlungen für ein gemeinsames Vorgehen im Anlassfall, sagte Ministeriumssprecher Adrian Hinterreither. „Der österreichische Influenza-Pandemieplan ist ein lebendes Dokument und muss daher regelmäßig an neue Gegebenheiten sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse und die jeweils gültige Rechtslage angepasst werden.“ In diesen Überarbeitungsprozess seien die Bundesländer und alle zuständigen Behörden, soweit es ihren Wirkungsbereich betrifft, eingebunden. Der Wiener Pandemieplan werde ebenfalls ergänzt, wenn neue Krankheiten auftreten, hieß es am Donnerstag aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Dies sei etwa bei SARS im Jahr 2012 geschehen. Auch die aktuellen Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem Coronavirus würden derzeit eingearbeitet. Im Pandemieplan, dessen Grundgerüst aus dem Jahr 2006 stammt, ist auch grundsätzlich festgelegt, wie die Abläufe zwischen den Rettungsorganisationen erfolgen und welche Eskalationsstufen es gibt. (APA)