Der US-Pharmakonzern Eli Lilly muss eine Studie mit einem COVID19-Antikörper-Medikament wegen Sicherheitsbedenken unterbrechen. Ein unabhängiges Kontrollgremium habe empfohlen, die Aufnahme weiterer Probanden in der Studie zu stoppen, teilte Eli Lilly mit.
Der Konzern unterstütze diese Entscheidung, um die Sicherheit der Studienteilnehmer zu gewährleisten. Die Entwicklung des Medikaments wird von der US-Regierung unterstützt. Präsident Donald Trump pries die Arznei in der vergangenen Woche zusammen mit der Antikörper-Behandlung der Firma Regeneron – die er für seine Corona-Infektion erhielt. Er wolle sich für eine schnelle Zulassung dieser Medikamente einsetzen, hatte der US-Präsident betont. Eli Lilly äußerte sich nicht zu den genauen Gründen und den Auswirkungen der Unterbrechung auf die Studie, in der das Antikörper-Medikament zur Behandlung von COVID-19-Patienten im Krankenhaus getestet wird. Die Arznei wird auch in einer Studie in Pflegeheimen getestet. Dabei solle herausgefunden werden, ob die Einnahme des Mittels verhindern kann, dass Mitarbeiter und Bewohner sich infizieren. Die nun unterbrochene Studie startete im August und sollte 10.000 Patienten, vorwiegend in den USA, umfassen.
Für die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten gegen das neuartige Coronavirus ist es ein Rückschlag. Erst am Vortag hatte Johnson & Johnson seine Studie mit einem Corona-Impfstoff wegen der ungeklärten Erkrankung bei einem Probanden unterbrechen müssen – als zweiter großer Pharmakonzern nach AstraZeneca im September. J&J erklärte, es sei noch nicht klar, ob der erkrankte Proband den Impfstoff oder ein Placebo erhielt. Unterbrechungen bei großen klinischen Studien zur Überprüfung von Sicherheitsbedenken sind zwar nicht ungewöhnlich und deuten nicht zwangsläufig auf ernsthafte Probleme hin. Im weltweiten Rennen um einen Corona-Impfstoff, der sehnsüchtig erwartet wird, stehen die Unternehmen mit ihren Studien nun aber besonders im Rampenlicht. (APA)