Die Sozialversicherung pocht darauf, dass nur die Daten im e-Impfpass echten Aufschluss darüber geben, wie viele Menschen sich gegen das Corona-Virus impfen lassen. Doch das System läuft noch nicht rund, viele Ärzte sind noch nicht dabei.
Aufregung gab es am Wochenende über unterschiedliche Zahlen über die Teilnahme an der Corona-Impfung zwischen Gesundheitsministerium und Sozialversicherung. Die Zahlen zwischen den Schätzungen des Ministeriums auf das Basis der von den Ländern abgerufenen Impfungen und dem e-Impfpass der Kassen lagen weit auseinander.
„Der e-Impfpass wird genutzt. Die Eintragungen nehmen Fahrt auf. Donnerstag früh wurden insgesamt 30.534 Corona-Impfungen in den e-Impfpass und damit in das Impfregister eingetragen“, erklärte Arbeitgebervertreter Peter Lehner, der Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger im Dachverband ist. „Die Eintragung in den e-Impfpass ist entscheidend für den Sieg über die Pandemie. Die verbindliche Nutzung ist essenziell, denn nur so bekommen wir eine Zahlenwahrheit und können die tatsächliche Durchimpfungsrate exakt bestimmen. Hochrechnungsbasierte Dashboards sind keine 100 % verlässliche Quelle“, betonte Lehner und ergänzte: „Wir brauchen diese lückenlose Dokumentation. Jede Impfung muss eingetragen werden und bereits erfolgte Impfungen müssen verlässlich nachgetragen werden. Ich vertraue hier auf den Gesundheitsminister, dass er klar die Nutzung einfordert.“
Das Problem dabei: viele Ärzte haben sich noch nicht an das System angeschlossen. Lehner beharrt dennoch auf seiner Sicht: „Der e-Impfpass funktioniert technisch reibungslos und ist österreichweit voll einsatzbereit.“ Der Dachverband und die Arztsoftwarehersteller hätten intensiv daran gearbeitet, dass die Kassenärzte bzw. Wahlärzte, die mit dem e-Card-System ausgerüstet sind, bequem via e-Card eintragen können. Jene Kassenärzte, die noch keine entsprechende Software-Lösung haben, könnten wie üblich über einen Webbrowser (web-GUI) mit ihrer Vertragspartnernummer Zugang zum e-Impfpass bekommen. Den Landessanitätsdirektionen, die derzeit vordringlich die Impfungen durchführen, wurden eigens Tablets zur Verfügung gestellt und werden laufend ausgeliefert, um so für all jene, die kein e-Card-System haben, die Eintragung in den e-Impfpass zu ermöglichen. (APA/red)