Die vierte Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag der chemischen Industrie brachte am Dienstagabend eine Einigung. Der Abschluss liegt über der Inflationsrate.
„Mit dem Abschluss deutlich über der Inflationsrate des vereinbarten Durchrechnungszeitraumes setzen wir ein Zeichen der Wertschätzung für unsere 47.000 Mitarbeiter“, kommentiert der Verhandlungsführer der Arbeitgeber Rainer Schmidtmayer das Ergebnis der Sitzung. In den aktuell herausfordernden Zeiten sei es besonders schwer gewesen, einen Abschluss zu erzielen, der wirtschaftlich für die Unternehmen der Branche gerade noch tragbar sei und gleichzeitig für die Beschäftigten eine „faire Erhöhung“ bedeutet. „Aktuell ist die Branche stark mit Krisenmanagement gefordert. Umso wichtiger, dass wir uns nach intensiven konstruktiven Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern einigen konnten“, sagte der Verhandlungsleiter.
Die Eckdaten des KV-Abschlusses: Die IST-Löhne und Gehälter in der chemischen Industrie werden rückwirkend per 1.5.2022 um 4,75 Prozent, mindestens jedoch 120 Euro erhöht, die KV- Löhne und Gehälter um 4,95 Prozent. Die Lehrlingseinkommen werden ebenfalls um 4,95 Prozent deutlich erhöht. Der neue KV gilt rückwirkend ab 1. Mai mit einer Laufzeit von 12 Monaten.
Die chemische Industrie zählt in Österreich zu den größten Industriebranchen. Die etwa 230 Unternehmen produzieren in unterschiedlichen Sektoren Pharmazeutika, Kunststoffe und Kunststoffwaren, Fasern, Lacke, Düngemittel sowie organische und anorganische Chemikalien. Etwa 47.000 Beschäftigte stellten 2020 Waren im Wert von über 15 Milliarden Euro her. (rüm)