Im Corona-Aufbauplan der Regierung werden auch 50 Millionen Euro für Community Nurses veranschlagt. Die „Gemeindeschwestern“ sollen die Pflege und die niedergelassene Versorgung entlasten.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hat sie einst ins Regierungsprogramm verhandelt, jetzt hat die Regierung eine erste Finanzierung fixiert. Die Diakonie drängt nun auf eine rasche Umsetzung: „Es geht darum, das Konzept so auszugestalten, dass es den größtmöglichen Nutzen für Menschen mit Pflegebedarf und pflegende Angehörige bringt“, meint Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser am Dienstag.
Eine Community Nurse ist zentrale Ansprechperson in einer Gemeinde, die Senioren und pflegende Angehörige zu Pflege- und Unterstützungsangeboten berät. „Die Pflegelandschaft ist für Senioren und deren Angehörigen oft unübersichtlich. Die Community Nurse hat einen ganzheitlichen Überblick über alle medizinischen, sozialen und ehrenamtlichen Angebote im Sozialraum. Sie bezieht die persönlichen und familiären Ressourcen mit ein und unterstützt so Senioren und Angehörige dabei, den richtigen Angebotsmix zu finden“, wie die Diakonie ausführt. Die Community Nurse soll aber nicht erst ab Eintreten der Pflegebedürftigkeit aktiv werden. Ein wichtiger Aspekt ist die Förderung der Gesundheitskompetenz durch präventive Hausbesuche. Der Wunsch vieler Senioren sei es, so lange wie möglich autonom zu bleiben.
Im Moment ist noch offen, wo die Community Nurse angesiedelt werden soll. Für die Diakonie liegt die Antwort auf der Hand: „Die Community Nurse sollte von den erfahrenen Sozialorganisationen gestellt werden. Diese genießen großes Vertrauen und kennen die Menschen vor Ort. Das sind Faktoren, die für eine hohe Akzeptanz der Community Nurse wichtig sind. Außerdem haben die Organisationen ein breites Wissen über die Angebote und Akteure im Sozialraum. Bestehende Strukturen können genutzt werden und Zweigleisigkeit wird vermieden“, erklärte Diakonie-Direktorin Moser. (red)