Der neue ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer sollte mehr Macht bekommen, fordert eine Studie.
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) nimmt Gestalt an: Mit Generaldirektor Mag. Bernhard Wurzer (45) und den drei Stellvertretern, Mag. Alexander Hagenauer (47), Mag. Georg Sima (42) sowie Dr. Rainer Thomas (36) hat der Überleitungsausschuss das vierköpfige Management der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) bestellt. RELATUS PHARM hat sich angesehen, was durch die Fusion der neun Gebietskrankenkassen auf sie zukommt.
Auf Neun mach Eins. Was simpelt klingt, ist ein Megaprojekt in kurzer Zeit, das auf die neuen ÖGK-Direktoren zukommt. Immerhin fusioniert man neun Großunternehmen mit 13.000 Beschäftigten und 14 Milliarden Budget – und das bis Ende des Jahres. Dafür müssen über 134 Millionen e-Card Konsultationen (2018) mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Verträgen für die Leistungserbringung vereinheitlicht werden. Neun Bilanzen, neun Buchhaltungen und neun Kostenrechnungen werden auf eine zusammengefasst. Weit über 200 Mitarbeiter der neun Kassen arbeiten derzeit an 61 Fusionsprojekten und versuchen 2.800 Fragestellungen zu beantworten und Lösungen dafür zu finden. Zehn Millionen Euro sind bereits jetzt an Beraterverträgen in der ÖGK ausgeschrieben und zum Teil schon zugeschlagen, berichtet ein Insider. Ab 1. Jänner 2020 sollen weitere Aufträge folgen.
Sowohl der neue ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer als auch dessen drei Stellvertreter blicken auf eine lange Karriere in der Sozialversicherung zurück und haben damit zumindest einen Startvorteil. Wurzer war bisher als Vize-Generaldirektor im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger tätig und verantwortlich für die Bereiche Vertragspartner, Recht/Personal/Revision, Selbstverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit, Kinder- und Jugendgesundheit. In dieser Managementfunktion des Verbandsvorstandes konnte Wurzer wichtige Innovationen und Reformen umsetzen – darunter den Gesamtvertrag für die Gratis-Zahnspange, die Einführung neuer Primärversorgungseinrichtungen, österreichweite Rehabilitationsangebote für Kinder und Jugendliche oder den Ausbau der psychotherapeutischen Versorgung.
„Ich arbeite schon sehr lange für die Sozialversicherung und glaube fest an deren Zukunft. Sie schafft soziale Sicherheit und solidarischen Zusammenhalt der Gesellschaft“, sagt der designierte Generaldirektor Bernhard Wurzer. „Die Gesundheitsversorgung funktioniert und ist das sichere Netz für die Österreicherinnen und Österreicher. Sie ist über viele Jahrzehnte gewachsen und jetzt ist die Chance, ihr eine Frischzellenkur zu geben, sie neu aufzustellen“. (rüm)