Drei neue Impfstoffe „vor der Tür“ 

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Anlässlich des österreichischen Impftages stellten Expert:innen Fortschritte in der Entwicklung von Impfungen vor. Drei Impfstoffe sind besonders vielversprechend. 

Angelika Wagner vom Institut für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien machte Hoffnung: ein besserer Schutz vor gefährlichen Pneumokokken-Infektionen, ein breiter wirksames Meningokokken-Vakzin und ein neuer Impfstoff gegen das Chikungunya-Virus stehen „vor der Tür“, wie die Expertin erklärte. Besonders vielversprechend scheint ein neuer sogenannter konjugierter Pneumokokken-Impfstoff (PCV21) zu sein, der speziell für Erwachsene vorgesehen ist. „Der Impfstoff enthält acht Serotypen, die derzeit in keinem lizensierten Impfstoff enthalten sind und mit Pneumokokken-Erkrankungen bei Erwachsenen assoziiert sind“, erklärte Wagner anlässlich des österreichischen Impftages. Das Vakzin ist seit Frühjahr 2024 bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) in Begutachtung. Darüber hinaus würde aber schon an Pneumokokken-Impfstoffen, die gegen 24 oder gar 31 Typen der Erreger schützen sollen, geforscht. Schließlich sei eines der Ziele der Wissenschaft gar eine universelle Pneumokokken-Vakzine.

Weniger Stiche und somit wahrscheinlich mehr Interesse als die bisher etwas komplizierten Impfstrategien gegen Meningokokken soll ein „Men ABCWY“-Impfstoff bringen, der von der EMA im September vergangenen Jahres für Personen ab zehn Jahren zugelassen worden ist. Um den gleichen Schutz zu erhalten waren bisher zwei Impfungen (Meningitis B und ACWY) erforderlich. Noch im Zulassungsverfahren befindet sich außerdem auch ein Chikungunya-Totimpfstoff. Damit könnten die Möglichkeiten für einen Schutz noch breiter werden. Seit Juli vergangenen Jahres wurde mit VLA1553 ein schützender Impfstoff des französisch-österreichischen Unternehmens Valneva von der EU-Arzneimittelagentur zugelassen. Er basiert auf abgeschwächten Chikungunya-Viren. Der österreichische Impfplan empfiehlt die Impfung als Reiseimpfung für Personen, die in betroffene Regionen fahren und älter als 18 Jahre sind, abhängig von dem jeweils an den Destinationen gegebenen Infektionsrisiko. (red/APA)