Beim Austrian Health Forum wurde diskutiert, wie die Strategie „digital vor ambulant vor stationär“ in die Praxis umgesetzt werden kann. Die ÖGK skizzierte Überlegungen.
Demografischer Wandel, veränderte Patientenerwartungen und die Ambulantisierung der Medizin sind laut dem stellvertretenden Direktor der Österreichischen Gesundheitskasse Rainer Thomas, drei zentrale Faktoren, die zu massiven Veränderungen im österreichischen Gesundheitssystem führen. Zudem würden Innovationen im Gesundheitswesen zunehmen und Patienten, die immer digital affiner werden, würden sich zunehmend Gesundheitsdienstleistungen „auf allen verfügbaren Kanälen, die sich gegenseitig synergetisch ergänzen – von physischen Einrichtungen über Gesundheitsapps und Kundenservicecenter“ wünschen.
Als Antwort darauf präsentierte er am Freitag in Schladming ein Maßnahmenmodell, das dem Ausbau der Telemedizin und der digital unterstützten Stärkung der Gesundheitskompetenz eine wichtige Rolle zukommt. Denn es wachse der Bedarf an ärztlicher Versorgung außerhalb von regulären Öffnungszeiten: „43 Prozent wenden sich an den ärztlichen Bereitschaftsdienst, 22 Prozent suchen aber Krankenhausambulanzen auf“, betonte Thomas. Einzelne Kassenstellen nachzubesetzen alleine werde daher nicht reichen, wenn nicht auch deutlich stärker in Primärversorgungseinheiten oder Gruppenpraxen und Gesundheitseinrichtungen eingebunden würden. „Es muss möglich sein sowohl in der digitalen Welt Voraufklärung zu machen, aber auch die Patientenströme zu lenken. Wir müssen die Leute davon wegbringen, die Spitalsambulanz als erste Anlaufstelle zu sehen“, betonte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) bei einer anschließenden Diskussion. (red/APA)