Rund 43 Millionen Verordnungen wurden bisher in der E-Medikation erfasst. Aber nur 40 Millionen Medikamente wurden eingelöst. Die Gründe sind vielfältig. Kaum Interesse gibt es bei Patienten, OTC-Produkte in die E-Medikation eintragen zu lassen.
Überraschende Zahlen liefert der Hauptverband der Sozialversicherungsträger im Hinblick auf die E-Medikation, die derzeit ausgerollt wird. Demnach wurden bisher rund 43 Millionen Verordnungen bisher in der E-Medikation erfasst. Aber nur 40 Millionen Medikamente wurden eingelöst, bestätigt Volker Schörghofer, für die E-Medikation zuständiger Vize-Generaldirektor im Hauptverband. Die Gründe für die Differenz sind breit: Zum einen könnte es sein, dass manche Patienten ein Medikament nicht im System gespeichert haben möchten, zum anderen, dass ein Medikament in einer Apotheke abgeholt wird, die noch nicht im System der e-Medikation angeschlossen ist. Beide Gründe dürften aber eher selten zu Buche schlagen. Viel größer scheint die Wahrscheinlichkeit, dass Ärzte bei akuten Erkrankungen zwar ein Medikament verordnen, dem Patienten aber empfehlen, das erst einzulösen, wenn sich der Zustand nicht verbessert.
Überraschend ist auch, dass bisher kaum Patienten, wie von er Politik und den Kassen gehofft, OTC-Produkte beim Kauf inder Apotheke in die E-Medikation aufnehmen lassen, berichtet Apothekerverbandspräsident Jürgen Rehak. “Das führt natürlich zu Datenbeständen, die nicht vollständig sind und wir wissen ja, dass es hier auch Interaktionen mit rezeptpflichtigen Produkten gibt, die ein Arzt wissen sollte.” Der Nutzen des Systems sei für den Patienten noch nicht erkennbar, folgert Rehak. Er fodert deshalb von den Krankenkassen noch eine “massive Inormationsarbeit” bei den Patienten. (rüm)