Die Gesundheits-Hotline 1450 ist ab Montag österreichweit erreichbar. Die Patientenanwaltschaft und die Krankenkassen denken nun darüber nach, die e-Medikation mit der Hotline zu verknüpfen.
2017 wurde die Hotline 1450 als Pilotprojekt in Wien, Niederösterreich und Vorarlberg eingeführt. Im Laufe des heurigen Jahres sind einige Bundesländer dazugekommen und als letzte folgen nun am Montag Salzburg und Kärnten. Unter 1450 bekommt man an sieben Tage in der Woche rund um die Uhr Auskunft in medizinischen Fragen, wobei man auch an diese Nummer umgeleitet wird, wenn man etwa die Rettung über 144 anruft. Zu Beginn eines Anrufes wird man nach dem aktuellen Aufenthaltsort gefragt und das Vorliegen eines akuten medizinischen Notfalles wird ausgeschlossen, oder es erfolgt sofort die Entsendung des Rettungsdienstes. In weiterer Folge wird die Konsultation durch speziell ausgebildetes diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal weitergeführt. Basierend auf den geschilderten Symptomen wird in einem ausführlichen Gespräch die weitere Vorgehensweise empfohlen. Die Empfehlung kann von Hausmitteln über die Einnahme eines Medikaments bis zu Entsendung eines Visitenarztes, der Konsultation des Hausarztes oder das Aufsuchen einer Notfallaufnahme in einem Spital reichen.
Der im Hauptverband der Sozialversicherungsträger zuständige stellvertretende Generaldirektor Volker Schörghofer zog eine sehr positive Bilanz des bisherigen Projekts. Es habe bisher mehr als 250.000 Anrufe bei der Hotline gegeben und davon rund 177.000 Beratungsgespräche mit einer vollständigen Abarbeitung des Falles. Davon seien keine Fehlberatungen bekannt, man sei sehr vorsichtig vorgegangen und habe die Patienten im Zweifel immer an die höhere Versorgungsstufe vermittelt. Schörghofer geht davon aus, dass die Hotline zu einer Entlastung der Spitalsambulanzen geführt habe.
Positiv sieht das Projekt auch der Sprecher der Patientenanwälte, Gerald Bachinger. Er zeigte sich überzeugt davon, dass 1450 ein „wirkliches Erfolgsprojekt“ ist. Fehlinformationen oder Missverständnisse kämen nur sehr selten vor, verwies Bachinger auch auf internationale Beispiele wie etwa die Schweiz. Ausbaubedarf sieht er in puncto Medikation: „Ein Anschluss an die e-Medikation wäre gut. Der Beratende soll wissen, was der Patient schon einnimmt. So kann besser beraten werden.“ Schörghofer kann sich für die Zukunft auch eine Integration der Apotheken-Hotline vorstellen. (APA/red)