Die Corona-Vakzine von Johnson & Johnson ist am Donnerstag in der EU zugelassen worden. Diskussionen gab es am Donnerstag noch über die Lieferfähigkeit. Das Unternehmen will ab Mitte April liefern.
Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson kann nun auch in der Europäischen Union genutzt werden. Die EU-Kommission genehmigte dies am Donnerstag, wie Präsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter mitteilte. „Mehr sichere und wirksame Impfstoffe kommen auf den Markt“, schrieb von der Leyen. Die Kommission folgte einer Empfehlung der EU-Arzneimittelbehörde EMA, die das Vakzin eingehend geprüft hatte. Es ist der vierte in der EU zugelassene Impfstoff gegen Covid-19 nach Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca. Das Präparat, das von der Johnson-Tochter Janssen in den Niederlanden entwickelt worden war, hat gegenüber den bisher zugelassenen Impfstoffen große Vorteile: So muss es nur einmal gespritzt werden – bei allen anderen Mitteln sind zwei Impfungen nötig. Das Vakzin kann zudem bei Kühlschranktemperatur gelagert werden.
Die EU-Kommission hat bei dem US-Hersteller Impfdosen für 200 Millionen Menschen bestellt. Es gibt Befürchtungen, dass das Unternehmen nicht rechtzeitig liefern könne, unter anderem, weil der Impfstoff in den USA abgefüllt wird und dort faktisch ein Exportstopp für Corona-Impfstoffe herrscht. Die EU-Kommission ist nach eigenen Angaben im Gespräch mit den US-Behörden, um die Lieferungen zu sichern. Das Unternehmen selbst gab in einer Stellungnahme bekannt, „die Auslieferung des Einmal-Impfstoffes an die EU-Mitgliedsstaaten in der zweiten Aprilhälfte zu starten und insgesamt 200 Millionen Dosen an die EU-Staaten sowie Norwegen, Island und Liechtenstein in 2021“ ausgeliefert werden.
Österreichs Gesundheitsministerium sieht durch die Zulassung „Rückenwind“ für die heimische Impfkampagne: „Derzeit rechnen wir mit einer Verfügbarkeit von circa 2,5 Millionen von Johnson & Johnson bis spätestens Ende des Jahres.“ Mit der Zulassung durch die EMA sei sichergestellt, „dass es sich dabei um einen sicheren und ausgezeichneten Impfstoff handelt“, der wie jeder zugelassene Covid-19-Impfstoff höchst wirksam und jedenfalls gut geeignet sei, um schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle zu verhindern. Für Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog kommt die Zulassung zur richtigen Zeit. „Angesichts der neuerlich steigenden Infektionszahlen und der Ausbreitung von Coronavirus-Mutationen ist die Zulassung des Impfstoffkandidaten von Janssen ein weiteres, äußerst erfreuliches Signal. (red/APA)