Wichtig sei für Asthmatiker auch in Corona-Zeiten, die gewohnte Asthma-Therapie fortzusetzen und eine Hospitalisierung zu vermeiden, betonte der Lungenarzt Wolfgang Pohl bei einer Pressekonferenz zum Welt-Asthma-Tag am Dienstag.
Asthma-Kranke haben das gleiche Risiko, an COVID-19 zu erkranken, wie gesunde Menschen. „Aber wenn ein Asthmatiker erkrankt, hat er ein Risiko für einen schweren Verlauf“, betonte der Lungenarzt Wolfgang Pohl (Krankenhaus Hietzing) am Montag in einem Online-Pressegespräch des Pharmakonzerns GlaxoSmithKline. Rund 500.000 Asthma-Patienten gibt es in Österreich, etwa fünf Prozent davon leiden unter schwerem Asthma. Asthmatiker „müssen lungenfachärztlich in Behandlung sein“, sagte Pohl, der dafür Zentren empfiehlt, die sich speziell mit der chronisch entzündlichen Lungenkrankheit beschäftigen. Betroffene würden oft nicht erkannt und nicht richtig medikamentös behandelt, betonte er anlässlich des Welt-Asthma-Tags am Dienstag.
Mittlerweile sei man in der Behandlung nicht mehr auf Cortison zum Schlucken angewiesen, betonte Pohl. Patienten könnten in Abständen von mehreren Wochen Biologika verabreicht bekommen oder sich diese mit einem Pen selbst injizieren. Dabei gebe es keine Nebenwirkungen außer einer Rötung an der Einstichstelle, sagte der Asthma-Spezialist. Coronavirus-Patienten „müssen, wenn sie Asthma haben und inhalatives Cortison benötigen, dieses weiter nehmen“, betonte Pohl. Dabei gebe es keine zusätzliche Gefahr bei COVID-19, betonte er zu einer gleichlautenden Empfehlung der Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) von Mitte März. Das gelte auch für eine Fortsetzung der Therapie mit einem Biologikum. Asthma-Patienten könnten auch in Zeiten von COVID-19 neu auf Biologika eingestellt werden, unterstrich der Lungenarzt. (red/APA)