Anlässlich des World Pharmacists Day betonten Pharma- und Apothekenvertreter die Bedeutung der Apotheken in der Versorgung mit Medikamenten. Auch der Kampf gegen Arzneimittelfälschungen wurde hervorgehoben.
Die Apothekerschaft sorge, nicht selten unter schwierigsten Bedingungen, dafür, dass auch in Pandemiezeiten möglichst alle Menschen Zugang zu Medikamenten, Medizinprodukten und gesundheitlicher Beratung haben, betonte Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, anlässlich des Weltapothekertags 2020 (World Pharmacists Day) am Freitag, der heuer unter dem Motto „Transformation globaler Gesundheit“ stand. „Apothekerinnen und Apotheker sind auf der ganzen Welt ein ‚sicherer Hafen‘ für alle jene Personen, die angesichts der Pandemie verunsichert, verängstigt und hilfsbedürftig sind.“ Die Corona-Pandemie macht die nachhaltigen Leistungen der Apothekerinnen und Apotheker besonders sichtbar.
Doch damit will sich Mursch-Edlmayr nicht zufrieden geben: „Wir arbeiten an einer Ausweitung unseres Dienstleistungsspektrums für die Bürger, etwa durch die gesetzliche Ermächtigung, ausgewählte Impfungen in der Apotheke anzubieten. Das ist in mehr als 36 Ländern und Territorien weltweit bereits der Fall. Die dortigen Durchimpfungsraten sind durch den niederschwelligen, bürgernahen Zugang zum Impfen, wie ihn die Apotheken bieten, signifikant gestiegen.“
Alexander Herzog, Generalsekretär des Pharmaverbandes Pharmig, hob die Bedeutung der Apotheken als Partner bei der Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten als auch beim Kampf gegen gefälschte Arzneimittel hervor: „In der Vertriebskette sind die Apotheken jene Stellen, die am nächsten am Patienten dran sind.“ Das vorgelagerte Zusammenwirken von Hersteller, Großhandel und Apotheken müsse entsprechend reibungslos funktionieren, um die bestmögliche Versorgung mit Medikamenten gewährleisten zu können. Schließlich werden die Apotheken monatlich mit rund 20 Millionen Arzneimittelpackungen über den Großhandel von der Industrie beliefert.“ Nur wer rezeptpflichtige Arzneimittel in der Apotheke oder beim hausapothekenführenden Arzt beziehe, könne das Risiko für sich vermeiden und trage gleichzeitig dazu bei, Fälschern das Handwerk zu legen. Die legale Lieferkette, zu der neben Hersteller und Großhandel auch die Apotheken zählen, sei aufgrund 2019 eingeführter Sicherheitsmerkmale noch besser vor dem Eindringen von Arzneimittelfälschungen geschützt. „Leider werden aber noch viel zu oft eigentlich rezeptpflichtige Medikamente über Online-Portale gekauft. Dabei ist der Bezug rezeptpflichtiger Arzneimittel über das Internet in Österreich verboten. Lediglich rezeptfreie Medikamente dürfen via Online-Apotheken verkauft werden“, sagt Herzog. (red)