Ist die Covid-19-Pandemie in Zukunft erfolgreich bekämpft, sollte man weiter auf acht Virenarten aufpassen, die von Tieren auf Menschen überspringen und Pandemien auslösen können, hieß es bei den Alpbacher Gesundheitsgesprächen.
Die aktuelle Pandemie sei bei weitem noch nicht zu Ende, meint der österreichische Virenforscher Peter Palese, der an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York forscht. Die Pandemie ist mittlerweile in über 190 Länder vorgedrungen. „Es liegen also immer noch schwierige Zeiten vor uns“, sagte Palese im APA-Gespräch. In Zukunft könnten vor allem acht verschiedene Virenarten größere Probleme verursachen, die von Tieren auf Menschen übertragen werden, erklärte der Forscher: Ebola- und Marburg-Viren, die wahrscheinlich von Affen und Nagern übertragen werden und Fieber sowie Blutungen (hämorrhagisches Fieber) auslösen. Weiters nannte er Östliche-Pferdeenzephalomyelitis-Viren, die mit Hilfe von Stechmücken von Vögeln und Pferden zu Menschen wechseln und Gehirnentzündungen bringen. Ebenfalls von Nagern kommen Hantaviren, die vor allem Lungenkrankheiten verursachen. HIV sei weiterhin problematisch, ebenso die jährlich variablen Influenzaviren. Aber auch von SARS-Viren gehe weiterhin Gefahr aus, sowie vom Nipah-Virus, das so wie Grippe- und SARS-Viren über die Atemwege in den Körper kommt. Es ruft Gehirnentzündungen hervor. Diese Krankheit wird auch vom West-Nil-Virus erzeugt, das von Vögeln stammt und von Stechmücken übertragen wird.
Für die Zukunft prophezeit Palese einen regelrechten Wettstreit zwischen Viren und Menschen: „Die Evolution wird auch in Zukunft Wellen neu auftretender Viren bringen, und nur wachsame Wissenschafter und weltweite Gesundheitsmaßnahmen werden es uns ermöglichen, ihnen in diesem tödlichen Spiel einen Schritt voraus zu sein“, erklärte der österreichische Forscher. Die Chancen stünden aber gut, mit den Viren zurechtzukommen, immerhin besiegte man in der Vergangenheit etwa tödliche Viruserkrankungen wie die Pocken und Kinderlähmung mit Impfungen. (red/APA)