Eine Studie zeigt, dass sich das mittlere Sterbealter von Lungenkrebspatienten erhöht, das von Lungenkrebspatientinnen aber stagniert. Expert:innen warnen.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde immer wieder daraufhingewiesen: Während der Anteil an Rauchern sinkt, stieg und steigt der Anteil der Raucherinnen stetig an. Vor allem junge Frauen greifen öfter zur Zigarette als früher. Eine Analyse der MedUni Wien zeigt nun, welche Auswirkungen die ungesunde Gewohnheit hat: In Österreich zeigt sich bei Männern mit Lungenkrebs ein signifikanter Anstieg des mittleren Sterbealters zwischen den Zeiträumen 1992-2001 (68,12 Jahre) und 2012-2021 (70,72 Jahre). Im Gegensatz dazu kam es bei Frauen mit Lungenkrebs zu keiner signifikanten Veränderung in den beschriebenen Zeiträumen (70,43 und 70,66 Jahre).
„Durch den Anstieg des mittleren Sterbealters bei Männern und die Stagnation in dieser Hinsicht bei Frauen sehen wir durch unsere Analyse einen deutlichen negativen Trend beim weiblichen Geschlecht. Aufgrund unserer Ergebnisse empfehlen wir also dringend, Präventionsmaßnahmen an Frauen, insbesondere an weibliche Jugendliche zu richten“, appelliert Studienleiter Richard Felsinger. Er und seine Kolleg:innen weisen darauf hin, dass Frauen heutzutage schon in jungen Jahren mit dem Rauchen zu beginnen, was sich laut Studien besonders negativ auswirkt und deshalb in der Forschung als unabhängiger Risikofaktor für die Entstehung von Lungenkrebs angesehen wird. „Neben der Prävalenz könnte dies also ebenfalls ein Grund dafür sein, dass Frauen vom medizinischen Fortschritt bei der Behandlung des Lungenkarzinoms nicht in dem Ausmaß profitieren können wie Männer, “ erklärt Felsinger. Gemeinsam mit Ursula Kunze und Ernest Groman vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien führte er die Datenanalyse durch, die im Fachjournal Frontiers in Public Health veröffentlicht wurde. (kagr)
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