Der Pharmakonzern Pfizer produziert in Orth an der Donau pro Jahr rund 15 Millionen Impfdosen und baut derzeit den Standort aus. 2014 waren es noch rund sieben Millionen Dosen.
Aufgrund der zunehmenden Verbreitung des FSME-Virus wachse der Markt für Impfstoffe auch beständig um etwa zehn Prozent pro Jahr, hieß es bei einem Pressetermin am Donnerstag. In Österreich mit seiner seit Jahrzehnten traditionell hohen FSME-Durchimpfungsrate von aktuell über 80 Prozent schwanke die Zahl der jährlichen Erkrankungen pro Jahr ein wenig – allerdings auf sehr niedrigem Niveau. Trotzdem gibt es hierzulande leichte Veränderungen: Wurden etwa 2015 lediglich 64 Fälle verzeichnet, waren es 2017 bereits 116, 2018 dann 154 und im Vorjahr wieder 108.
Auch wenn die meisten Infektionen milde verlaufen und die Dunkelziffer daher vermutlich größer sei, „hört eine FSME-Erkrankung nicht nach der Krankenhausentlassung auf“, sagte der Leiter der FSME-Impfstoffentwicklung bei Pfizer, Wilhelm Erber. Bei Infektionen mit dem europäischen Subtyp des Erregers sei bei rund einem Drittel mit anhaltenden Folgeschäden zu rechnen. Das könnten etwa Lernschwierigkeiten bei Kindern sein. Auf die längerfristigen Folgen konzentriere man sich in der Wissenschaft mittlerweile stärker. Immer noch gelte, dass „es keine spezifische Therapie gibt“. Daher sei die Impfung der einzige Schutz vor der durch Zecken übertragenen Krankheit, die zu schweren neurologischen Verlaufsformen (Hirnhautentzündung oder Meningitis) führen kann.
Pfizer investiert momentan insgesamt 50 Millionen Euro in sein Impfstoff-Kompetenzzentrum, von dem aus in die ganze Welt exportiert wird, sagte Martin Dallinger, Geschäftsführer von Pfizer Manufacturing Austria. Im Herbst 2021 sollen dann die neuen Labors zur Qualitätskontrolle für Impfstoffe aus der globalen Konzernpipeline eröffnet. (red)