Fünf Jahre Corona – und jetzt?

Österreich und Coronashutterstock 1683584101/ Dezay

Vor fünf Jahren wurden die ersten Corona-Fälle in Österreich bestätigt. Zahlreiche Lockdowns und Empfehlungen später ist die Pandemie überstanden. Das Virus und die Folgen bleiben. 

Ende Februar ist es fünf Jahre her, dass die ersten SARS-CoV-2-Infektionen in Österreich nachgewiesen wurden. Allein bis zum 1. Juli 2023 – bis dahin war Corona eine meldepflichtige Krankheit – wurden hierzulande 6,08 Millionen Ansteckungen nachgewiesen und 22.500 Todesfälle mit dem Coronavirus in Verbindung gebracht. Das Virus ist damals gekommen, um zu bleiben: Auch am Höhepunkt der jüngsten Welle, im Oktober 2024, wurden innerhalb einer Woche bundesweit fast 1.000 Covid-Kranke hospitalisiert. Rund vier bis fünf Prozent davon landeten diese Saison auf Intensivstationen. Mit Influenza und RSV belasten sogar mehrere Wellen die Spitäler, betonte der Lungenfacharzt Arschang Valipour im APA-Gespräch. „Das Gesundheitssystem ist nicht mehr akut belastet“, sagte der in der Wiener Klinik Floridsdorf tätige Mediziner. Solche Wellen hätten aber natürlich Auswirkungen. „Bei den Fallzahlen im Herbst war ein nicht unbeträchtlicher Teil der Betten belegt.“ Die aktuelle Corona-Welle sei bereits abgeflachter, „aber nicht zu vernachlässigen“, nun gebe es die Influenza-Welle und laut SARI-Dashboard seit dem Jahreswechsel ansteigende RSV-Zahlen (Respiratorische Synzytial-Virus) in den Krankenhäusern.  

979 Spitalsaufnahmen aufgrund schwerer Atemwegserkrankungen mit der Diagnose Covid-19 gab es in der 41. Kalenderwoche des Vorjahres, davon 38 in Intensivpflege. Inklusive der Wochen davor und danach landeten im vergangenen Herbst und diesen Winter Tausende mit Corona im Krankenhaus. Was mit Blick auf den Spitalsbereich oft „nicht berücksichtigt wird, ist, dass hohe Infektionszahlen zwei Krankheitswellen mit sich bringen“, betonte Valipour. Das eine sei die akute Infektionswelle, das andere sogenannte zweizeitige Infektionen ein bis drei Monate danach, beispielsweise Personen, die dann eine bakterielle Lungenentzündung bekommen. Dabei müsse es zuvor nicht unbedingt eine schwere Covid-Infektion gewesen sein, dennoch sei der Schutz gegen weitere Infektionen vorübergehend aufgehoben. Das Risiko mit Folgeinfektionen oder mit Folgeverschlechterungen etwaiger Grunderkrankungen im Spital zu landen sei in den ersten 90 Tagen nach einer Infektion erhöht. 

Was sich dagegen seit dem SARS-CoV-2-Ausbruch vor fünf Jahren verändert habe, ist die Wahrscheinlichkeit einer schweren Infektion. Die überwiegende Mehrzahl der Infektionen führt nicht zu einem Spitalsaufenthalt, sagte Valipour. Hier spiele die Impfung eine Rolle, obwohl deren Schutz bei Älteren „nach drei bis vier Monaten rasch abnimmt“. Auch die Sterblichkeit ist deutlich gesunken und liegt bei jenen, die ins Spital müssen, bei ein bis drei Prozent, berichtete der Lungen- und Intensivmediziner. Neben der Immunisierung in der Bevölkerung sei das auch der Gabe von antiviralen Medikamenten geschuldet. Im Umgang mit Corona-Infizierten gelten im Krankenhaus weiterhin Hygienemaßnahmen. Es sei aber Routine eingetreten und die Erkrankung werde genauso behandelt wie die Grippe. (red/APA)