Gefälschte Abnehmspritzen: Anklage gegen Händler

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Der Fälschungsskandal im Februar hat nun Konsequenzen: es kommt zur Anklage gegen zwei Unternehmer aus Steyr. Es drohen Strafen von bis zu 15 Jahren.

Weil sie gefälschte Injektionsspritzen des Diabetesmittels „Ozempic“ als Abnehmspritzen unter anderem an einen Salzburger Schönheitschirurgen verkauft haben sollen, müssen sich zwei Unternehmer im Herbst in Steyr vor dem Landesgericht verantworten. Wie berichtet tauchten im Frühjahr viele derartiger Fälschungen in mehreren europäischen Ländern auf. Die Spur soll von der Türkei über Österreich geführt haben. Die beiden Geschäftsführer werden nach Paragraf 82b Absatz 1 und 2 des Arzneimittelgesetzes angeklagt, im Wesentlichen Fälschung von Arzneimitteln und Verkauf der Fälschungen (Strafmaß bis zu 3 Jahre, für Apotheker:innen und Ärzt:innen 5 Jahre). Weiters wird ihnen auch grob fahrlässige Körperverletzung in drei Fällen vorgeworfen (Strafmaß 5-15 Jahre).

Ein Schönheitschirurg, dem sie laut Anklage insgesamt 225 Spritzen zum Stückpreis von 205 Euro veräußert haben sollen, gab diese an Patientinnen weiter. Eine Frau, die sich das vermeintliche Mittel „Ozempic“ injiziert hatte, musste stationär behandelt werden. Die gefälschten Spritzen dürften tatsächlich Insulin enthalten haben. Ob der Arzt selbst auch belangt wird, ist noch offen. „Die Staatsanwaltschaft führt ein Ermittlungsverfahren, der Abschlussbericht der Polizei ist noch ausständig“, hieß es zur APA. Dann könne entschieden werden, ob ein Strafantrag gegen den Mediziner eingebracht wird. (APA/red)