Gefahr durch Hitze: Rotes Kreuz startet „Heat Map“

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Das Rote Kreuz möchte eine österreichweite Karte mit Hitze-Hotspots erstellen. Dadurch soll in Zukunft die Versorgung verbessert werden.

Wo sind die Hitze-Hotspots Österreichs und wie kann man dort die Versorgung verbessern? Die Antworten auf diese Fragen sucht das Rote Kreuz in einem gemeinsamen Projekt mit der MedUni Wien und Geosphere Austria. Dafür sollen 2.100 Fahrzeuge des Roten Kreuzes mit Temperatursensoren ausgestattet und Daten gesammelt werden. Auch in den Wohnungen von Patient:innen soll die Temperatur von Sanitäter:innen gemessen werden – am Ende soll eine „Heat Map“ entstehen, die besonders hitzeintensive Bereiche anzeigt. „Wir wollen damit nicht nur die Individualbehandlung optimieren, sondern auch strategische Ableitungen daraus ziehen“, erklärte Thomas Seltsam, zuständiger Abteilungsleiter beim Roten Kreuz für Nationales Katastrophenmanagement und Forschung.

Mögliche Themen seien dabei unter anderem die auf Daten gestützte Platzierung und Planung von Cooling Centern in besonders heißen Teilen von Städten. In solchen Zentren können sich Menschen in einem klimatisierten, ruhigen Raum für ein paar Stunden vom Hitzestress erholen. Aber auch bei Rettungseinsätzen spiele das Thema Hitze eine zunehmende Rolle, wenn etwa die Ursache eines Kreislaufkollapses geklärt werden müsse. Laut jüngsten Daten zur Klimakrise aus dem EU-Klimabericht stieg die Zahl der Todesfälle in Folge von hitzebedingten Erkrankungen im vergangenen Jahr um 30 Prozent an. Zusätzlich waren 1,6 Millionen Menschen in Europa von Überflutungen betroffen, weitere 500.000 von Stürmen. Mit der geplanten Datensammlung wolle man nun beim Roten Kreuz auf diese Herausforderungen reagieren, hieß es im Rahmen einer Pressekonferenz. (kagr/APA)