Die Corona-Teststrategie durch die Apotheken entpuppt sich nicht nur als effektives Mittel im Kampf gegen die Pandemie. Anfang Februar fiel der Startschuss für Gratis-Antigentests, RELATUS PHARM zieht eine Zwischenbilanz.
„Seit 22.2.21 wurden Stand 22.4. rund 3.068.000 Gratis-Testungen in den Apotheken durchgeführt.“ So lautet die offizielle Stellungnahme des Gesundheitsministeriums auf eine entsprechende Anfrage der Onlineplattform RELATUS PHARM. Rechnet man jene 280.000 Tests dazu, die die Apothekerkammer für die Zeit zwischen dem Start am 8.2. und dem 22.2. vermeldete, haben die Apotheken in den vergangenen Wochen mehr als 3,3 Millionen Tests durchgeführt. „Die Zahlen zeigen, dass es der Apothekerschaft gelungen ist, eine für die Gesellschaft wichtige Dienstleistung rasch aufzustellen. Die Testungen in den Apotheken werden eine wichtige Rolle spielen auf dem Weg aus der Pandemie und hin zur Normalität“, sagt Christian Wurstbauer, Vizepräsident der Apothekerkammer und Verhandler des Deals mit der Regierung, und spielt auf die von der Regierung angepeilten Öffnungsschritte im Mai an, bei denen Antigentests weiterhin eine zentrale Rolle spielen sollen.
Insgesamt sind die Test aber auch ein wichtiger wirtschaftlicher Beitrag für die Apotheken. Für den Einkauf der Tests, die Testung und die Einmeldung in das System „Österreich testet“ erhält eine Apotheken pro Antigentest 25 Euro. Das bringt immerhin 83,7 Millionen Euro an Umsatz für die corona-bedingt ebenfalls gebeutelte Branche. Für die Apotheken ist in der Pandemiezeit viel weggefallen, sagt Wurstbauer. „Der Beratungsaufwand aber auch das Geschäft mit Erkältungsprodukten sind ausgeblieben, weil die Corona-Maßnahmen entsprechende Infektionen fast völlig verhindert haben.“ Das sei aus Gesundheitssicht natürlich positiv, habe die Branche aber wirtschaftlich auch getroffen. Der Vorteil: „Wir können die Arbeitskraft und die Kompetenz nun im Kampf gegen die Pandemie sinnvoll einbringen.“
Das Testangebot sei aber vor allem ein Beweis, was die flächendeckende Struktur der Apotheken liefern kann. Er empfinde eine „unfassbare Hochachtung vor all den Betrieben, die am ersten Tag mit dabei waren, und allen die gefolgt sind“, sagt er im RELATUS PHARM-Interview. Sein Rückblick: „Die Vorbereitungen davor waren recht lange und langsam. Dann mußte es schnell gehen. Wir haben über Nacht alle Vorbereitungen für die Apotheken zusammengestellt. Wir haben einen fairen Preis ausverhandelt und die Apotheker haben prompt geliefert.“ Das sei für die Politik ein gutes Beispiel, wie in Zukunft Gesundheitsdienstleistungen in Apotheken funktionieren können. Die Politik habe gesehen, dass sie sich auf die Apotheker verlassen kann „und wir auf Ruf der Republik auch rasch liefern können.“ (rüm)