Der Pharmariese AstraZeneca lotet offenbar eine Mega-Fusion mit dem Biotechriesen Gilead aus. Die Fusion könnte im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie eine wichtige Rolle spielen.
In der Pharmabranche könnte es einem Agenturbericht zufolge zu einer Mega-Fusion kommen. Der britische Konzern AstraZeneca sei vergangenen Monat an den US-Biotech-Riesen Gilead Sciences herangetreten, um einen möglichen Zusammenschluss auszuloten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Sonntag. AstraZeneca arbeitet momentan an einem Corona-Impfstoff, das Gilead-Mittel Remdesivir gilt als mögliches Medikament gegen das Virus. Eine Sprecherin von AstraZeneca sagte, sie wolle sich nicht zu Gerüchten oder Spekulationen äußern. Auch Gilead gab keine Stellungnahme ab. Laut Bloomberg gibt es keine formellen Gespräche, Gilead habe aber mit seinen Beratern eine mögliche Fusion durchgespielt. Grundsätzlich bevorzuge Gilead Partnerschaften und kleinere Akquisitionen. Ein großer Deal mit einem anderen Pharma-Konzern stehe nicht oben auf der Agenda.
AstraZeneca rechnet für September mit Ergebnissen zur Wirksamkeit seines in der Entwicklung befindlichen Corona-Impfstoffs. „Im September dürften wir wissen, ob wir einen wirksamen Impfstoff haben oder nicht“, sagte Unternehmenschef Pascal Soriot am Freitag dem Sender BBC. Um keine Zeit zu verlieren, werde das Mittel aber jetzt schon massenhaft hergestellt. „Wir fangen jetzt an, diesen Impfstoff zu produzieren“, erläuterte Soriot. Der Impfstoff müsse fertig vorliegen, „bis wir die Ergebnisse haben“. Damit gehe AstraZeneca zwar ein finanzielles Risiko ein, „aber es ist die einzige Weise, um einen Impfstoff verfügbar zu haben, wenn er funktioniert“. AstraZeneca entwickelt das Mittel in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford, die britische Regierung fördert das Projekt. (APA)