Die aktuelle Grippewelle zeige die Notwendigkeit einer deutlichen Erhöhung von Österreichs zu geringer Impfquote, sagt Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Er will nun gegensteuern.
Die aktuelle Grippewelle mit zehntausenden Fällen von Grippe oder grippeähnlichen Erkrankungen und einer gleichzeitig dramatisch geringen Impfquote von unter zehn Prozent zeige eindringlich den Bedarf einer umfassenden Erhöhung der Impfquote, sagt Anschober. Jährlich sterben in Österreich hochgerechnet im langjährigen Durchschnitt 1.500 Menschen an den Folgen der Grippe oder grippeähnlicher Erkrankungen. „Bei der Grippe und vielen anderen Erkrankungen haben wir es in der Hand, uns selbst und unser Umfeld weitgehend zu schützen“, sagt Anschober. Er will daher mit Fachexperten Maßnahmen für eine Impfinitiative bei Schlüsselerkrankungen erarbeiten – aufbauend auf den jahrelangen Empfehlungen des Obersten Sanitätsrats. „Bis Sommer wird diese neue Impfinitiative vorliegen“, kündigt der neue Gesundheitsminister an. Zur Initiative werden etwa die Einführung eines E-Impfpasses, dessen Verknüpfung mit dem nationalen österreichischen Impfplan, die Aufklärung und Information der Bevölkerung sowie die Prüfung einer Impfpflicht für Gesundheitsberufe gehören.
Die Influenza-Welle hat Österreich derzeit im Griff und ist aktuell auch problematischer als das Coronavirus. Derzeit weisen zehntausende Menschen in Österreich Grippe oder grippeähnliche Erkrankungen auf. Anschober: „Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit dem Coronavirus in Österreich ist derzeit gering und wir sind gut auf eine allfällige Ausbreitung des Virus vorbereitet. Die echte Grippe ist aktuell bei uns viel näher und gefährlicher als das Coronavirus.“ (red)