Prävention und eHealth sollten nach Ansicht heimischer Gesundheitsexpert:innen ausgebaut werden. Wie das gehen kann, wurde beim Austrian Health Forum Gastein diskutiert.
Bad Hofgastein war bis Freitag Treffpunkt von Entscheidungsträger:innen des österreichischen Gesundheitswesens beim Austrian Health Forum (AHF). Der Kongress legte besonderen Wert auf die Verknüpfung von Prävention, Impfinitiativen und der neuen österreichischen eHealth-Strategie. Wenn die finanziellen Mittel aus dem Finanzausgleich und der Gesundheitsreform für Prävention (61 Millionen Euro), Impfen (90 Millionen Euro) und Digitalisierung (51 Millionen Euro) zusammengerechnet werden, sei mit einem zusätzlichen Budget von insgesamt 202 Millionen Euro pro Jahr im österreichischen Gesundheitssystem ein finanzieller Rahmen gegeben, um innovative Ansätze entwickeln und umsetzen zu können, hieß es.
Schon Mitte Oktober hatten die Landesgesundheitsreferent:innen und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) einen Maßnahmenkatalog verabschiedet, der auch den Ausbau von Gesundheitsportalen sowie der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 vorsieht. In Gastein wurde in diesem Zusammenhang über die Bildung des „Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich“ gesprochen. Die Expert:innen waren sich einig, dass einheitliche Strukturen und Prozesse geschaffen werden müssen, um die digitalen Möglichkeiten optimal einzusetzen. Etwa durch die Einbindung von Gesundheitsdaten, um den Patient:innen gezielt Fachärzt:innen vorzuschlagen oder ihnen bei der Suche direkt Terminoptionen mitzugeben. Wichtig sei dabei die Bedürfnisse von Ärzt:innen und anderen Gesundheitsberufen einzubeziehen und ihnen Lösungen zur Verfügung zu stellen, welche die Arbeit erleichtern und den bürokratischen Aufwand reduzieren.
Das Ziel „digital vor ambulant vor stationär“ lasse sich nur erreichen, wenn Politik und Sozialversicherung die Potenziale der Apotheken zur Optimierung der Patientenpfade gezielt nutzen, hieß es zudem. Dazu sei eine Erweiterung des Versorgungsangebotes von Apotheken nötig. Der Apothekerkammer schwebt diesbezüglich etwa die standardisierte Lenkung der Patient:innenströme durch die Apothekerschaft vor. Dies könnte etwa in Kooperation mit der 1450-Hotline erfolgen, unterstützt durch eine telemedizinische Ordination inklusive Fastlane für die Apotheken. (rüm)