Die Zahlen des Arzneimittel-Vollgroßhandels zeigen für die erste Woche der verschärften Corona-Maßnahmen weniger Rezept-Einlösungen bei Medikamenten gegen Herzkrankheiten, Antidiabetika und Psychopharmaka.
Wie während des Lockdown im Frühjahr dürften auch jetzt deutlich weniger Patienten ihre Arzneimittel besorgen. Die aktuellsten Zahlen, die dem Verband des Arzneimittel-Vollgroßhandels PHAGO vorliegen, sprechen jedenfalls eine eindeutige Sprache: Bei Therapien gegen koronare Herzkrankheiten wurden um 29 % weniger Arzneimittel an Patienten abgegeben, als in der Vergleichswoche des Vorjahres 2019. Die Daten des Arzneimittel-Radars wurden zwischen 4.11.2020 und 10.11.2020 österreichweit aufgezeichnet.
Besonders deutlich ist der Rückgang auch bei Antidiabetika und Psychopharmaka feststellbar: Minus 9,1 % und minus 9,8 %. Einen konstanten Rückgang seit Ausbruch des Coronavirus verzeichnen nach wie vor Antibiotika (Minus 31,4 %) und Schmerzmittel (Minus 10,4 %). „Wenn wir diesen Trend in den Folge-Wochen weiterhin in unseren Aufzeichnungen sehen, hat das Auswirkungen auf die Arzneimittel-Therapien chronisch kranker Patienten. Da müssen wir alle – Ärzte, Apotheker und Großhandel – besonders wachsam sein“, warnt PHAGO-Vorstand Thomas Brosch. (red)
RELATUS-Kurzumfrage: Was denken Sie – Gehen Patienten im Lockdown weniger zum Arzt?