Jede zehnte Krankschreibung wird wegen einer Allergie ausgestellt. Das kostet Krankenkassen und Arbeitgeber:innen viel Geld.
Auch wenn das Wetter nicht gerade frühlingshaft ist – die Pollensaison hat bereits begonnen, viele Menschen werden in den nächsten Wochen und Monaten mit allergischen Symptomen kämpfen müssen. Heuschnupfen kostet allerdings nicht nur Allergiker:innen viel Kraft, sondern die Wirtschaft viel Geld, wie aktuelle Daten aus Deutschland der Firma aeris by iRobot zeigen. Dort leiden rund 15 Prozent an einer saisonalen allergischen Rhinitis (ausgelöst durch Pollen wie Birke, Hasel und Erle), was dazu führt, dass fast jede zehnte Krankschreibung darauf zurückzuführen ist oder auch Fehlzeiten von fast einer Million Arbeitstage. Die direkten Kosten der Allergie in Form von Untersuchungen, Behandlungskosten und Medikamenten wie Antihistamin, Augentropfen und anderen sind ebenfalls enorm: Sie belaufen sich auf etwa 600 Euro pro Patient:in, was die Krankenkassen, die diese direkten Kosten tragen, jährlich mit etwa 1,2 Milliarden Euro belastet.
Auch die indirekten Kosten sollten nicht unterschätzt werden. Sie resultieren aus Produktionsverlusten durch Arbeitsausfall, Fehltage und Berufsunfähigkeit sowie verminderte Arbeitsleistung und andere Einschränkungen infolge der Erkrankung und den Symptomen des Heuschnupfens. Expert:innen schätzen sie auf durchschnittlich etwa 800 Euro pro Allergiepatient:in. Dabei entsteht der Volkswirtschaft in Deutschland ein Schaden von etwa 1,6 Milliarden Euro pro Jahr. Für Europa schätzt die Europäische Stiftung für Allergieforschung den Schaden sogar auf mehr als 100 Milliarden Euro – eine Zahl, die in den nächsten Jahren durch die Auswirkungen der Klimakrise, wie zum Beispiel die Verlängerung der Pollensaison, noch steigen wird. Aus Österreich gibt es keine aktuellen Daten. (kagr)