In Deutschland zeichnen sich Lösungen nach der Insolvenz des Apothekerndienstleisters AVP ab. Nach der Pleite des Rezeptabrechners bangen 3500 Apotheken wie berichtet um insgesamt bis zu 600 Millionen Euro.
Nach der Techniker Krankenkasse haben auch fünf weitere deutsche Krankenkassen Unterstützung für durch die Insolvenz des Apotheken-Dienstleisters AVP in Not geratene Apotheker angekündigt. Die Barmer, die DAK-Gesundheit, die Kaufmännische Krankenkasse (KKH), die Handelskrankenkasse (hkk) und die Hanseatische Krankenkasse (HEK) teilten mit, sie hätten eine entsprechende Vereinbarung mit dem Deutschen Apotheker Verband (DAV) abgeschlossen.
Die AVP-Insolvenz bereitet aktuell vielen Apothekern Probleme. Bis zu 3.500 Apotheken, also etwa jede sechste in Deutschland, waren AVP-Kunde. In Rechenzentren hatte AVP das Zahlungsgeschäft der Apotheken mit den Krankenkassen abgewickelt. Einer Schätzung zufolge schuldet der Abrechner den Apotheken im Durchschnitt 120.000 Euro. In Einzelfällen sollen Apotheker sogar auf mehr als eine Million Euro Umsatz warten. Die Ersatzkassen kündigten eine Abschlagszahlung für den September dieses Jahres an die neuen Dienstleister der Apotheken an. Außerdem könnten vormalige Kunden der AVP Leistungen aus den Monaten August und September noch bis zum 31. Dezember abrechnen, ohne Rechnungskürzungen befürchten zu müssen.
Österreichische Apotheken sind wie berichtet von der Insolvenz des deutschen Rezeptabrechners AvP nicht betroffen, sagt Apothekerverbandspräsident Jürgen Rehak. „Alle österreichischen Apotheken rechnen über die Pharmazeutische Gehaltskasse mit der Versicherung ab.“ Die Gehaltskasse ist ein Rechenzentrum, das von den österreichischen Apotheken selbst betrieben wird, „sodass eine Situation wie in Deutschland hierzulande nicht eintreten kann“, versichert Rehak. (red/APA)