Der Bund stellt fünf Millionen Euro pro Jahr für HIV-Präexpositionsprophylaxe zur Verfügung. Das Ziel des Gesundheitsministers: „Aids soll bis 2030 verschwinden – auch aus Österreich.“
Für die HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) gibt es ab April eine Rückerstattung der Kosten durch die Sozialversicherung. Konkret stellt der Bund insgesamt fünf Millionen Euro jährlich bis Ende 2027 zur Eindämmung von HIV-Infektionen zur Verfügung. Die im jüngsten Gesundheitsausschuss – in der Fassung eines Abänderungsantrags mit ÖVP-SPÖ-Grünen-Mehrheit angenommene – Änderung des Gesundheitsreformmaßnahmen-Finanzierungsgesetzes legt fest, dass alle krankenversicherten Personen, die antivirale Medikamente zur Prävention einer HIV-Infektion erwerben, ab 1. April 2024 einen Zuschuss in Höhe der tatsächlichen Kosten, maximal aber 60 €, erhalten werden. Da die Einnahme von PrEP regelmäßige ärztliche Beratungsgespräche voraussetze, sollen auch diese ein Mal im Quartal mit 25 € unterstützt werden.
Parallel dazu wurde Gesundheitsminister Rauch im Rahmen des Gesundheitsausschusses in einem gemeinsam von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS vorgelegten Entschließungsantrag ersucht, im Rahmen der Bundes-Zielsteuerungskommission darauf hinzuwirken, generell einen niederschwelligen und kostenfreien Zugang zur HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) für Personengruppen mit Risikoverhalten zu schaffen. Die Initiative wurde nur von den Freiheitlichen nicht mitgetragen.
Schon im Dezember 2023 hatten die Regierungsparteien einen Initiativantrag zum kostenlosen Zugang zu PrEP im Nationalrat eingebracht. Im Gesundheitsausschuss wurden nun die weiteren Schritte zur Umsetzung getan. „Die vorbeugende Einnahme von PrEP ist ein wirksamer Schutz gegen eine HIV-Infektion”, betont Rauch. „Sie senkt das Risiko einer Ansteckung um mindestens 75 Prozent. Künftig können auch jene Menschen PrEP in Anspruch nehmen, die sich die Präparate bisher nur schwer oder gar nicht leisten konnten. Nach unserer Schätzung werden mehr als 3.000 Personen in Österreich von der Neuregelung profitieren.“ Das Ziel: „Aids soll bis 2030 verschwinden – auch bei uns in Österreich.“ (ehs)