Ein Projekt der St. Anna Kinderkrebsforschung und des CeMM erhält über eine Förderung des Wissenschaftsfonds mehr als eine halbe Million Euro.
Das Projekt „ExTrAct AML“ erforscht akute myeloische Leukämie (AML) bei Kindern und Jugendlichen – eine schwerwiegende Erkrankung, die trotz intensiver Therapie bei rund einem Viertel der Patient:innen tödlich verläuft. Forschende der St. Anna Kinderkrebsforschung und des CeMM Forschungszentrums für molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften arbeiten dabei mit individuellen Patient:innenprofilen, um herauszufinden, warum die Krankheit fortschreitet, nicht auf Therapien anspricht und wie frühzeitig gegengesteuert werden kann. Über die Methode der Pharmakoskopie wird die Wirkung von über 100 Medikamenten an Krebszellen untersucht.
Der Wirtschaftsfonds FWF fördert dieses Projekt nun mit rund 585.000 Euro. Mit der Fördersumme kann das Team um Kaan Boztug, Projektleiter sowie Wissenschaftlicher Direktor der St. Anna Kinderkrebsforschung, Giulio Superti-Furga, Wissenschaftlicher Direktor am CeMM, und Michael Dworzak, Principal Investigator an der St. Anna Kinderkrebsforschung, weiterhin an der Früherkennung von Risikopatient:innen arbeiten. Sie testen dafür 108 bereits zugelassene Medikamente und neun ausgewählte Kombinationstherapien an Leukämiezellen im Labor.
„Gemeinsam mit unserem Projektpartner, dem CeMM, gehören wir zu den wenigen Zentren in Europa, die aus erster Hand Zugang zur Pharmakoskopie haben“, erklärt Boztug. „Mit dieser Technologie haben wir am CeMM einen bildbasierten Ansatz der funktionellen Einzelzell-Präzisionsmedizin entwickelt – eine Technologie, die echte personalisierte Medizin bei der Krebsbehandlung ermöglicht. Nun wollen wir das Potenzial der Pharmakoskopie-geleiteten Behandlung auch zum Nutzen pädiatrischer Patient:innen auf breiter Basis testen. Das ist ein wichtiger Meilenstein“, ergänzt Superti-Furga. (kagr)