Auge um Auge, Schmähpreis um Schmähpreis: Österreichische Ärztegesellschaften für Homöopathie haben nun die „Auszeichnungen für unwissenschaftlichen Unsinn“ für 2020 an drei Homöopathie-Skeptiker vergeben.
Für „subjektive, faktenwidrige, unbelegte und unhaltbare Aussagen in medialen Beiträgen, öffentlichen Auftritten und Publikationen“ erhalten die Ärztin Natalie Grams, der Wissenschaftspublizist Florian Aigner und der Blogger Christian Kreil den Schmähpreis der Homöpathen. Die Ärztegesellschaften hatten bereits im Vorjahr erstmals eine „Auszeichnung für Pseudowissenschaft“ vergeben, die damals an die in der „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ (GWUP) organisierten sogenannten „Skeptiker“ ging. Diese kritisieren nach dem Motto „Nichts drin, nichts dran“ seit Jahren die Homöopathie und zeichneten immer wieder deren Vertreter mit dem „Goldenen Brett vorm Kopf“ für den „größten antiwissenschaftlichen Unfug des Jahres“ aus.
Die Ärztegesellschaft für klassische Homöopathie, die Österreichische Gesellschaft für Veterinärmedizinische Homöopathie und die Österreichische Gesellschaft für Homöopathische Medizin begründen in einer Aussendung ihre Auszeichnung damit, dass die Preisträger „für ihre Agitation willkürlich eine – in der Praxis funktionierende und mit zwei Drittel der Bevölkerung breit genutzte – Heilmethode herausgreifen und mit ungezügelter emotionaler Abneigung verfolgen. Mit ihren Aussagen, dass die Wirkungslosigkeit der Homöopathie bewiesen wäre, verletzten sie die wissenschaftliche Logik. Sie täuschen Wissenschaftlichkeit vor, tatsächlich ignorieren sie aber bewusst vorliegende Evidenz.“ Die deutsche Ärztin Natalie Grams war selbst Homöopathin, hat sich in den vergangenen Jahren aber u.a. in Büchern kritisch darüber geäußert. Florian Aigner ist Physiker, Wissenschaftspublizist, Buchautor und bei den „Skeptikern“ engagiert, Christian Kreil schreibt im „Standard“-Blog „Stiftung Guru-Test“ gegen Pseudo-Wissenschaft und Esoterik an. (APA)