Ab Februar ist die HPV-Impfung für alle bis zum 21. Lebensjahr gratis. Expert:innen erhoffen sich dadurch nun einen Durchbruch in der Krebsprävention.
Die ab Februar bis zum 21. Lebensjahr kostenlose HPV-Impfung soll mehrere Krebsarten wie Gebärmutterhals-, Scheidenkrebs, Anal- und Rachenkrebs sowie das Peniskarzinom verhindern. Im Gesundheitsministerium hofft man auf 70 Prozent Impfrate für eine Herdenimmunität. Einen „Schritt in die richtige Richtung“ zur Steigerung der Durchimpfungsrate ortete Sigrid Haslinger, Vizepräsidentin des Österreichischen Verbands der Impfstoffhersteller (ÖVIH). Sie sieht aber noch Aufholbedarf zu anderen europäischen Ländern. 2014 wurde die HPV-Impfung hierzulande für Mädchen und Buben ab dem vollendeten neunten bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr ins kostenlose Kinderimpfprogramm aufgenommen. Von den infrage kommenden Kindern wurden laut den Abrufzahlen der Impfdosen seither etwa 50 Prozent immunisiert, berichtete Maria Paulke-Korinek, Leiterin der Abteilung Impfwesen im Gesundheitsministerium.
Bis 2030 sollen laut WHO-Ziel allerdings 90 Prozent der Mädchen bis 15 Jahren weltweit gegen Krebs verursachende Humane Papillomaviren geimpft sein. „Wir brauchen 70 Prozent Durchimpfungsrate für Herdenimmunität, wenn wir alle Geschlechter impfen“, erläuterte Paulke-Korinek. „Wenn wir die erreichen, wäre das sehr, sehr schön.“ Laut Daten aus Schweden im „New England Journal of Medicine“ von 2020 bleibt bei den mit unter 17 Jahren geimpften Frauen die Rate für späteren Gebärmutterhalskrebs nahezu bei null. Bei den im Alter zwischen 17 und 30 Jahren Geimpften zeigt sich „ungefähr eine Halbierung des Effekts“ im Vergleich zu den Ungeimpften, bei denen im Alter von 30 Jahren rund 100 von 100.000 Frauen an der Krebsart erkranken. (red/APA)