In Bayern steht das Impfen in der Apotheke nach Angaben der Österreichischen Apothekerkammer vor dem Durchbruch. Für sie ist klar: Die Entwicklung ist auch in Österreich nicht aufzuhalten.
Österreichs Apothekerkammer sieht in Entwicklungen in Deutschland einen neuen Rückenwind für die eigenen Bemühungen für eine gesetzliche Erlaubnis zum Impfen: Deutschland arbeite bereits an der bundesweit zweiten Modellregion für Grippeschutzimpfungen durch die Apothekerschaft, berichtet die Kammer. In Bayern laufen demnach Gespräche zwischen dem dortigen Apothekerverband (BAV) mit der Gesundheitskasse AOK Bayern. Modellregion soll demnach die Oberpfalz werden, dort gibt es 267 Apotheken. Vor kurzem hat die deutsche Region Nordrhein das erste derartige Modellvorhaben beschlossen.
„Die Entwicklung in Deutschland zeigt, dass die Tendenz immer mehr in Richtung Impfen in der Apotheke geht. Deutschland wird bereits das 13. Land in Europa sein, in dem sich die nationale Durchimpfungsrate durch diese Maßnahme signifikant steigern lässt. Das ist auch unser Ziel in Österreich. Die Zeit drängt, wir sind diesbezüglich im Gespräch mit dem Gesundheitsminister“, bestätigt Gerhard Kobinger, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer, gleichlautende Aussagen von Bundesminister Rudolf Anschober (Grüne) vom Mittwoch. „Mit Bayern ist die praktische Umsetzung des Impfens in ausgewählten Apotheken bereits sehr nahe – nicht nur geografisch, sondern auch zeitlich“, gibt sich Kobinger optimistisch. „Das Impfen in der Apotheke ist der bei weitem effektivste Weg, die Durchimpfungsrate zu erhöhen. Die langen Öffnungszeiten der Apotheken helfen dabei. Apothekerinnen und Apotheker können hier einen immens wichtigen Beitrag leisten und einen barrierefreieren und niederschwelligen Zugang zum Impfen gewährleisten. Sie sind die Arzneimittelspezialisten. Die Impfberatung ist Teil ihres Leistungsportfolios. Auch Wartezeiten gibt es in der Apotheke praktisch keine“, erklärt Susanne Ergott-Badawi, ebenfalls Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer. Sie und Kobinger sind überzeugt: „Dem Impfen in der Apotheke gehört die Zukunft.“ (red)