Die Polizeiorganisation Interpol warnt vor kriminellen Organisationen, die Corona-Lieferketten unterwandern oder stören wollen. Zeitgleich wurde bekannt, dass bei einem Hackerangriff auf die EU-Arzneimittelbehörde Impfstoff-Daten von Biontech gestohlen wurden.
Interpol hat weltweit vor Kriminalität im Zusammenhang mit Corona-Impfstoffen gewarnt. „Während Regierungen die Markteinführung von Impfungen vorbereiten, planen kriminelle Organisationen, Lieferketten zu unterwandern oder zu stören“, sagte Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock. Wie die Organisation mit Sitz im französischen Lyon mitteilte, geht es etwa um Diebstahl, Fälschung und das illegale Bewerben von Impfstoffen. Die Behörden müssten auf die Bekämpfung dieser kriminellen Aktivitäten vorbereitet sein. Stock warnte, dass falsche Webseiten und falsche Heilmittel ein erhebliches Risiko für die Gesundheit oder gar das Leben darstellen könnten. Mit einer Wiederaufnahme des internationalen Reiseverkehrs sei es zudem wahrscheinlich, dass nicht genehmigte und gefälschte Corona-Tests in Umlauf gebracht würden.
Wie ernst die Warnung ist, zeigte ein Fall am Mittwoch: Bei einem Hackerangriff auf die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) ist nach Angaben von Biontech und Pfizer auf Dokumente zum Coronavirus-Impfstoff der Pharmakonzerne zugegriffen worden. Betroffen seien „einige Dokumente im Zusammenhang mit der Einreichung von Zulassungen für den Covid-19-Impfstoffkandidaten von Pfizer und Biontech, BNT162b2“, teilte Biontech am Mittwochabend mit. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Patientendaten betroffen seien. Der Vorfall werde nach Angaben der EMA keine Auswirkung auf die Prüfungsfristen für den Impfstoff haben. Pfizer bestätigte die Angaben. (red/APA)