Vor zwei Jahren, im Februar 2019, startete ein gesamteuropäisches Projekt gegen Medikamentenfälschungen. Die Umsetzung der EU-Fälschungsrichtlinie war zu Beginn holprig.
Seit dem Februar 2019 durchlaufen rezeptpflichtige Arzneimittel, bevor sie an Kunden und Patienten abgegeben werden, ein digitales Sicherheitssystem. Damit soll verhindert werden, dass Fake-Medikamente in die legale Lieferkette gelangen. Das digitale Sicherheitssystem – im Rahmen der EU-Fälschungsrichtlinie(2011/62 EU) als gemeinsames Projekt in 32 Ländern gleichzeitig gestartet – sei in Österreich mittlerweile sehr gut eingespielt, heißt es in einer Aussendung der Betreiber. Laut der AMVS (Austrian Medicines Verification System), die das System im Auftrag der AMVO (Austrian Medicines Verification Organisation) betreibt, sind bisher keine Fake-Medikamente in Apotheken und Hausarztpraxen aufgetaucht.
Die Bilanz nach zwei Jahren: Alle 1.400 Apotheken sowie alle 810 hausapothekenführenden Arztpraxen benutzen das System. Rund 480 Millionen Medikamentenpackungen, ausgestattet mit nachverfolgbaren Seriennummern und einem Manipulationsschutz, wurden von den Arzneimittelherstellern bislang hochgeladen und werden laufend an Patienten abgegeben. „Durch die enge Kooperation aller Beteiligten für sichere und wirksame Medikamente, kann die AMVS den reibungslosen Betrieb des digitalen Sicherheitssystems gewährleisten, und erweitert stetig ihre Serviceleistungen“, erläutert Christoph Lendl, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft AMVS (Austrian Medicines Verification System). Die Systemakzeptanz der Teilnehmer sei hoch. Die ersten Hürden dieses gesamteuropäischen Projekts, wie Prozess- und Anwendungsfehler, seien weitgehend überwunden. Österreich gilt demnach, was die Nutzung und das Handling des Systems anbelangt, als Musterland in der Umsetzung der Fälschungsrichtlinie. (red)