Sogenannte „Low-Carb“-Diäten haben einer Untersuchung zufolge keine Vorteile gegenüber anderen kalorienreduzierten Diäten. Das zeigt nun eine Metaanalyse der Wissenschaftsorganisation Cochrane.
Sogenannte kohlenhydratarme Diäten schränken in der Regel Getreide und Hülsenfrüchte sowie andere kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Milchprodukte, die meisten Früchte und bestimmte Gemüsesorten ein. Diese Lebensmittel werden dann durch fett- und eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Eier, Käse, Butter, Obers und Öle ersetzt. Bei einigen kohlenhydratarmen Diäten wird empfohlen, nach Belieben zu essen, während andere die aufgenommene Energiemenge beschränken. Diese Diäten werden in großem Stil beworben und vermarktet.
Jetzt zeigen sich in einer Metaanalyse wenig Vorteile im Vergleich zu anderen kalorienreduzierenden Diäten. Menschen, die sich bis zu zwei Jahre lang einer kohlenhydratarmen Diät unterzogen, verloren ähnlich viel Gewicht wie diejenigen, die sich einer ausgewogenen, kohlenhydratreichen Diät unterzogen. Auch bei den Veränderungen der Risiken für Herzkrankheiten gab es im Beobachtungszeitraum von bis zu zwei Jahren wenig bis gar keine Unterschiede zwischen den Diäten, wie die unabhängige Wissenschaftsorganisation Cochrane in Freiburg mitteilte. Die Experten analysierten insgesamt 61 weltweite Studien mit fast 7.000 Teilnehmenden zu dem Thema.
Dagegen enthalten ausgewogene Diäten ausgeglichenere Mengen an Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten und entsprechen den aktuellen Empfehlungen der Gesundheitsbehörden für eine gesunde Ernährung. Zur Gewichtsreduktion wird empfohlen, die aufgenommene Energiemenge einzuschränken, etwa durch kleinere Portionen oder mageres statt fettes Fleisch. (red/APA)