Die Tigermücke, Überträgerin verschiedener Viren – darunter Dengue- und Zika-Virus –, wurde erstmals in allen neun Bundesländern gefunden. Die AGES gibt nun Tipps zum Schutz.
Elf Jahre ist es her, dass die Asiatische Tigermücke erstmals in Österreich entdeckt wurde. Jetzt wurde die Mücke zum ersten Mal in allen neun Bundesländern gefunden – und nicht nur das: In Wien und Graz gibt es mittlerweile etablierte Populationen, also solche, die auch den Winter überstehen, wie die AGES im Rahmen des Gelsenmonitorings festgestellt hat. Die Überwachung der Mückenart wird nun immer wichtiger, denn die Tigermücke ist eine mögliche Überträgerin des Dengue-Fiebers, des Zika-Virus, des Chikungunya-Erregers und mindestens 20 weiteren Krankheitserregern.
In Österreich selbst kommen diese Erreger noch nicht vor, das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) geht aber davon aus, dass das Chikungunya-Virus (Fiebererkankung mit starken Glieder- und Muskelschmerzen) bereits nach Europa eingeschleppt wurde. Jene Populationen der Tigermücke, die es sich in Wien und Graz gemütlich gemacht haben, finden sich vor allem in grünen Gebieten bei Wasser. Die Mücke bevorzugt Baumhöhlen, setzt im städtischen Bereich aber auf alle Arten von Gefäßen, in denen sich Wasser ansammelt, wie Regentonnen, Vogeltränken, Gießkannen, Gullys, verstopfte Dachrinnen, Blumenvasen, Pflanzenuntersetzer, Kübel, Dosen, Flaschen oder Gläser. Besonders attraktiv sind auch im Freien gelagerte Autoreifen mit angesammeltem Regenwasser. Die AGES überwacht die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke und ähnlicher Artgenossinnen in Kooperation mit den Ländern, Universitäten und Vereinen über spezielle Fallen.
Expert:innen geben nun Tipps, wie man mögliche Brutstätten unzugänglich macht und eine Verbreitung verhindern kann:
Ein Weibchen legt pro Eiablagezyklus etwa 40-90 Eier, die sie auf verschiedene Wasserstellen verteilt. Etwa 10-15 Tage nach dem Schlüpfen der Larven entwickeln sich die ausgewachsenen Tigermücken. Die Eier der Tigermücke sind sehr robust und können auch monatelang Trockenheit und kühlere Temperaturen (zum Beispiel durch den Winter) überdauern, bevor sie schlüpfen. (kagr/APA)