Das Projekt „Gesund aus der Krise“ soll auch 2023 weitergeführt werden. Dazu werden die Mittel um 20 Millionen Euro aufgestockt.
Seit März 2022 konnte das Projekt „Gesund aus der Krise“ über 6.800 Kindern und Jugendlichen mit der Finanzierung psychologischer und psychotherapeutischer Behandlungen helfen. Bis Ende 2023 sollen es mehr als 10.000 werden. Deshalb werden nun die Mittel um 20 Millionen Euro aufgestockt. „Alleine im ersten Jahr der Pandemie verzeichnete die WHO weltweit 25 Prozent mehr Fälle von Angstzuständen und Depressionen. Vor allem für Kinder und Jugendliche war die Corona-Pandemie eine große Belastung. Auch der Ukraine-Krieg, die Unsicherheit bei der Energieversorgung, die enormen Teuerungen, die Angst vor sozialem Abstieg belastet viele junge Menschen sehr. Mit dem Projekt ,Gesund aus der Kriseʻ stellen wir psychologische und psychotherapeutische Hilfe einfach und kostenlos zur Verfügung“, betont Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch.
Das Projekt war 2022 mit 13 Millionen Euro gestartet, um einen niederschwelligen Zugang zu psychologischer und psychotherapeutischer Betreuung für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Umgesetzt wird es von dem Berufsverband der Österreichischen Psycholog:innen (BÖP) und dem Österreichischen Berufsverband für Psychotherapie (ÖBVP). Seit Projektstart im März haben sich insgesamt 7.171 Kinder und Jugendliche für das Projekt angemeldet. Davon erfolgten 6.695 Anmeldungen für ein Einzelsetting, 107 Anmeldungen für ein Gruppensetting. Rund 78 Prozent der Klient:innen war älter als 10 Jahre. Die meisten Anmeldungen gab es in Wien mit 1.842 Ansuchen, dicht gefolgt von Niederösterreich mit 1.080, Schlusslicht bildete das Burgenland mit 185 Anmeldungen. Knapp über 60 Prozent der Klient:innen sind weiblich.
Die Zuweisung erfolgt über österreichweit mehr als 400 Institutionen, beispielsweise Ärzt:innen, Behörden, Schulen oder die offene Jugendarbeit. Die Wartezeit lag bisher meist bei unter zwei Wochen. „Das europaweit einzigartige Projekt ,Gesund aus der Kriseʻ beweist, dass eine breite psychologische und psychotherapeutische Versorgung sehr schnell Wirkung zeigt und stabilisiert. Gemeinsam werden wir an einem Strang ziehen, um Kindern und Jugendlichen rasch, unkompliziert und in unmittelbarer Nähe psychologische und psychotherapeutische Hilfe zukommen zu lassen“, sagt Beate Wimmer-Puchinger, Präsidentin Berufsverband Österreichischer Psycholog:innen. (kagr)