Was aussieht, wie eine breite Corona-Impfkampagne könnte die Basis sein für neue Wege im Kampf gegen Herzerkrankungen, Diabetes und viele anderen Leiden.
3,5 Millionen Euro gibt die Bundesregierung für eine Corona-Impfkampagne aus. Wenig wahrgenommen wurde allerdings, dass sie weitere 75 Millionen Euro den Städten und Gemeinden für lokale Initiativen mit Vereinen, Betrieben und vielem mehr zur Verfügung stellt. Das klingt auf den ersten Blick viel, in Relation zu den gesamten Gesundheitsausgaben in Österreich sind es aber gerade einmal 0,15 Prozent. Auch ein Vergleich zu den Corona-Ausgaben lohnt sich: Österreich hat bisher 760 Millionen Euro für Impfstoffe und 3,4 Milliarden Euro fürs Testen ausgegeben, eine Woche Lockdown kostet eine Milliarde Euro. Da sind insgesamt 78,5 Millionen fast ein Schnäppchen.
Allerdings – und jetzt kommt das große ABER – sie könnten einen Paradigmenwechsel bringen. Der Gedanke der Impfkampagne könnte auch Vorbild für andere wichtige Gesundheitsthemen sein: Wenn die Regierung gezielt viele Millionen in die Hand nimmt und Ärzt:innen, Apotheker:innen, Gemeinden, Städte, Vereine, Betriebe, Schulen und andere kommunale Einrichtungen gemeinsam über eine Krankheit wie etwa Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen aufklären, könnte damit wirklich nachhaltig viel bewegt werden. Denn 78,5 Millionen sind in absoluten Zahlen viel, aber im Gesundheitswesen eben nur ein Bruchteil von knapp 0,15 Prozent. Es lohnt sich also, darüber nachzudenken, das auch öfters zu machen: eine gezielte und breite Kampagne unter Einbeziehung ganz vieler Akteure! Das wäre sinnvoll eingesetztes Geld und würde enorm viel Leid reduzieren oder gar verhindern. Worauf warten Sie also, Herr Gesundheitsminister?
Allerdings ändert das nichts daran, dass ich der Meinung bin, dass der Föderalismus gesundheitsschädigend ist und sich die Bundesländer in Gesundheitsfragen zunehmend als inkompetent erweisen. Es braucht endlich Transparenz über regionale Ausgaben, Erkrankungszahlen, Spitalsdaten und eine zentrale Steuerung. (rüm)