Fast 70 Prozent der Österreicher:innen nehmen Komplementärmedizin als Teil der Gesundheitsversorgung wahr. Homöopathie, Bachblüten und Akupunktur werden am meisten genutzt.
Bei der Nutzung von Komplementärmedizin zeigen sich in Österreich große Geschlechterunterschiede: 46 Prozent der Männer haben keine Erfahrung damit, bei den Frauen sind es nur 28 Prozent. Grundsätzlich sehen 70 Prozent der Österreicher:innen die Komplementärmedizin als fixen Bestandteil gesundheitlicher Versorgung – Tendenz steigend. Mehr als ein Viertel geben ein größeres Interesse als noch vor zwölf Monaten an (Zeitpunkt der Befragung: Juli 2022). Auch hier ist der größte Zuwachs in der Gruppe der Frauen und Personen bis Mitte 30. Am beliebtesten sind dabei Homöopathie, Bachblüten und Akupunktur. Die Daten wurden im Zuge der Gesundheitsstudie 2022 des Gallup Instituts erhoben, welche im Auftrag der Wiener Städtischen 1.000 Personen im Alter zwischen 16 und 70 Jahren zu ihrem Gesundheitszustand und ähnlichen Gesundheitsthemen befragte.
Laut der Studie sehen 30 Prozent eine Verschlechterung ihres körperlichen Gesundheitszustandes in den letzten zwölf Monaten. Dem gegenüber stehen nur 13 Prozent, die eine Verbesserung bemerkten. Grundsätzlich hält sich die Mehrheit der Österreicher:innen aber für körperlich und mental fit, wobei die mentale Belastung, angetrieben durch die Pandemie, vor allem bei Teenager:innen merkbar sei. Mentale Antriebslosigkeit sowie körperliche Erschöpfung seien außerdem die häufigsten Symptome bei Long-Covid, woran laut eigenen Angaben vier von zehn Genesenen leiden. Insgesamt waren 53 Prozent einmal mit dem Coronavirus erkrankt. Der Anteil war bei Frauen (58 Prozent), Personen bis 35 Jahre (65 Prozent) und in der ländlichen Bevölkerung (58 Prozent) am höchsten, wobei letzteres laut der Studienleiterin des Gallup Instituts, Gabriele Reithner, auf strengere Maßnahmen, zum Beispiel in Wien, zurückzuführen war. (kagr)