Die Fusion der Gebietskrankenkassen könnte doch billiger kommen, als bisher diskutiert. Davon geht zumindest der Generaldirektor der neuen ÖGK aus. Viele Aufgaben könne man intern erledigen, sagt Bernhard Wurzer.
Die Zusammenlegung der neun Gebietskrankenkassen wird wohl einige Zeit dauern. ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer erklärte nun vor Journalisten, es sei geplant, dass bis zum Ende seiner Funktionsperiode 2024 alle Leistungen zu harmonisieren. Neben der Harmonisierung der satzungsmäßigen Leistungen, die schon weit fortgeschritten sei, müssten auch Leistungen mit Vertragspartnern wie Physiotherapeuten oder Bandagisten, die in den Ländern unterschiedlich waren, harmonisiert werden und auch die Honorierung der Leistungen selbst sei zu klären. Er hoffe zwar, dass es auch früher gehen werde, aber man dürfe sich nicht erwarten, daß mit 1. Jänner 2020 alles erledigt ist.
Bezüglich der Fusionskosten teilte Wurzer mit, dass für heuer 7,1 Millionen Euro beschlossen wurden, wovon 4,4 Millionen schon beauftragt seien. Er geht allerdings davon aus, dass da noch einiges dazukommen wird. Wie hoch die Fusionskosten letztlich sein werden, konnte er nicht abschätzen. Das werde auch davon abhängen, was man alles einrechne. Um einen möglichst reibungsfreien Start der ÖGK mit 1. Jänner zu gewährleisten, wurden etwa intern aus mehr als 2.700 Fragestellungen 21 Arbeitsgruppen gebildet, in denen rund 600 Mitarbeiter der derzeitigen Kassen insgesamt 62 Projekte abarbeiten. Die Themen reichen von einer reibungslosen Umstellung des e-Card-Systems über die Zusammenführung der Finanz- und Zahlungssysteme bis hin zu den Chefarztbewilligungen und die Entwicklung neuer Therapien.
Was die Kosten der Fusion angeht – das Sozialministerium sprach zuletzt von 300 bis 400 Millionen Euro – hält sich Wurzer mit einer konkreten Zahl zurück. Allerdings stellt er in Abrede, dass die Zusammenführung der Kassen tatsächlich einen dreistelligen Millionenbetrag kosten wird. (rüm/APA)