Lieferengpässe: Impfstoffhersteller verteidigen sich

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In einer Aussendung hat der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller am Donnerstag die bisherigen drei Lieferanten von Corona-Impfstoffen verteidigt. Man habe rasch Impfstoffe entwickelt und jeden Tag würden Millionen Impfdosen produziert.

Die Impfung sei für große Teile der Bevölkerung der beste Weg aus der Pandemie, betonte der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller. Wurde noch im Frühjahr 2020 damit gerechnet, dass die Entwicklung eines oder mehrerer Impfstoffe mindestens 1,5 bis zwei Jahre dauern würde, sei es durch einen noch nie dagewesenen Kraftakt der Hersteller, der Politik und der Behörden geglückt, bereits mit Jahresende 2020 den ersten Impfstoff zur Zulassung zu bringen. Fünf Wochen später seien nun drei Impfstoffe in Österreich verfügbar. Die Industrie arbeite mit Hochdruck daran, trotz enorm komplexer Herstellungsprozesse in kurzer Zeit größtmögliche Impfstoffmengen zu produzieren und auszuliefern.

„Noch vor ein paar Monaten hätten wir uns nicht vorstellen können, dass bereits Ende des Jahres 2020 mit Impfungen begonnen werden kann. Das ist ein riesiger Forschungserfolg, der nur deswegen möglich war, weil es einen Schulterschluss zwischen vielen Firmen gab und weil Politik und Behörden von Anfang an mit im Boot waren“, sagt Robin Rumler, Country Manager Pfizer Corporation Austria. „Die Industrie hat in dieser Pandemie eine beispiellose Aufgabe zu bewältigen. Es braucht globale Lösungen im Kampf gegen die Pandemie: Es wurden Milliarden von Impfstoffen bestellt und Millionen Menschen in der EU bereits geimpft. Jeden Tag werden Millionen weitere Impfstoffe produziert“, stellt Sarah Walters, Country President Austria AstraZeneca fest. Damit dies überhaupt möglich ist, habe die Industrie Kooperationen im privaten und öffentlichen Bereich geschlossen, und zwar in Dimensionen wie nie zuvor.

Die Herstellung von Impfstoffen gehöre allerdings zu den aufwendigsten und komplexesten Produktionsverfahren, die es in der Herstellung von Arzneimitteln gäbe, so Walters. Die Produktion eines Impfstoffes dauere normalerweise 1,5 bis zwei Jahre, bei Covid-19-Impfstoffen konnte man diesen Prozess – dank der geschlossenen Kooperationen – sehr beschleunigen, ohne Abstriche in der Qualität. „Man kann eine Produktionsanlage nicht innerhalb von Wochen auf die Produktion von (anderen) Impfstoffen umstellen. Selbst etablierte Firmen mit viel Produktionserfahrung brauchen Monate, um so eine Produktionsumstellung vorzubereiten. Im Kampf gegen die Pandemie sind viele Unternehmen aber dennoch bereits dabei, Produktionskapazitäten für Impfstoffe freizuschaufeln“, betont Walters. (red)