Das Arzneimittel-Radar des Großhandels-Verbandes PHAGO zeigt zum Teil einen massiven Rückgang bei Antibiotika und Schmerzmedikamenten auf. Als Lehre aus der Corona-Pandemie fordert der Verband nationale Bevorratungen.
Das Arzneimittel-Radar des Großhandels-Verbandes PHAGO zeigt es schwarz auf weiß: Seit Ausbruch der Pandemie vor knapp 14 Monaten ist ein teils massiver Rückgang bei rezeptpflichtigen Medikamenten zu verzeichnen. Konkret lieferten die Voll-Großhändler zwischen Jänner 2021 und Ende April 2021 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um fast ein Drittel weniger Antibiotika an die Apotheken aus und bei Analgetika gab es einen Rückgang um 20 Prozent.
„Eine der Lehren aus Corona ist, dass ein Land wie Österreich ein nationales Lager an kritischen Arzneimitteln braucht“, stellt der Vize-Präsident des Verbandes der Arzneimittel-Vollgroßhändler, Andreas Janka, fest. Denn neben der globalen Konzentration von Fertigungsstätten, allen voran in Indien und China, habe die Corona Krise gezeigt, dass Grenzschließungen, oder nationale Alleingänge, zu kurzfristigen Versorgungsengpässen führen können. „Es ist ein Faktum, dass wir Abhängigkeiten in der gesamten Versorgungskette von der Herstellung bis zur Auslieferung der Arzneimittel haben. Wir als Voll-Großhändler können mit unseren 22 Standorten genügend Medikamente bevorraten, um das Land auch in kritischen Zeiten zu versorgen“, betont Janka. Wenn Österreich die Bevölkerung ausreichend mit Impfstoffen gegen das Coronavirus versorgt hat, empfiehlt PHAGO, sich dem Thema einer nationalen Bevorratung mit Arzneimitteln als Lehre aus Corona anzunehmen. (red)